Antrag auf Einweisung

Dreifachmord: 96 Stiche mit „massiver Wucht“

Gericht
19.09.2024 18:16

Zutiefst erschütternde Details bringt der Unterbringungsantrag zum Dreifachmord im Asiastudio in der Wiener Engerthstraße ans Licht.  Demnach ging der 27-jährige Afghane mit massiver Brutalität gegen die Frauen vor. Er war bei dem schrecklichen Amoklauf nicht zurechnungsfähig.

Laut Gerichtsgutachter Peter Hofmann handelte der Mann bei der schrecklichen Tat am 23. Februar unter dem „maßgeblichen Einfluss seiner psychischen Störung“, nämlich einer paranoiden Schizophrenie.

Offenbar täuschte er an jenem Abend vor, das Bordell als Kunde zu besuchen. Im Eingangsbereich zog er sich die Schuhe aus, wurde von der Betreiberin in Zimmer Nummer 3 im ersten Stock gebracht.

Mit drei Messern ins Massagestudio
Dort habe er auf sein erstes Opfer, die Prostituierte Y., gewartet. Mit dabei hatte der Mann drei Messer. Als Y. das Zimmer betrat, stach der 27-Jährige sofort 16 Mal auf die Frau ein, wobei zwei Angriffe zu Durchstichen führten.

Dem zweiten Opfer, der Prostituierten K., fügte der schizophrene Täter 20 Messerstiche zu und versuchte zudem, der Chinesin die Kehle durchzuschneiden. Die tiefgreifende Schnittverletzung habe laut StA dazu geführt, dass die arme Frau „beinahe enthauptet“ worden wäre.

„Besonders brutal und aggressiv“
Das dritte Opfer, die Betreiberin Z., wurde im Badezimmer vom Angreifer überwältigt. Sie war dorthin geflohen, nachdem sie die Schreie der ersten beiden Opfer gehört hatte. Z. wurde gar 60 Mal mit den Messern attackiert. „Es lässt sich zweifellos ableiten, dass der Betroffene bei den Morden besonders brutal und aggressiv vorging, sodass zwei Messerklingen vollständig vom Griff abbrachen und bei einem Messer die Spitze abbrach“, schreibt die StA Wien in ihrem 15-seitigen Unterbringungsantrag.

Nach den drei Taten durchsuchte der Mann das Studio, suchte in Erdgeschoß und Keller nach weiteren potenziellen Opfern, die er in seinem Wahn für Hexen hielt.

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Ich bin optimistisch, dass die Medizin bei der Behandlungsmöglichkeit von Schizophrenie in den nächsten Jahrzehnten Fortschritte machen wird und er dann wieder ein Leben bei seiner Familie im Iran führen wird können.

(Bild: Klemens Groh)

Anwalt Philipp Springer vertritt den 27-Jährigen.

Eine vierte Frau blieb unentdeckt
Eine Zeugin, die sich mit einem Freier in Zimmer Nummer 5 befand, hatte Glück. Sie blieb unentdeckt. Der Afghane zog seine Schuhe an und verließ das Bordell, wurde schließlich von der Polizei blutüberströmt auf einer Böschung gefunden und festgenommen. Er war zum Tatzeitpunkt nüchtern und hatte laut Gutachten auch keine Drogen konsumiert.

Wann die Geschworenen über die Anstaltsunterbringung des Mandanten von Anwalt Philipp Springer entscheiden werden, ist noch offen.

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