Viele Auswirkungen

Turbulenzen in der Fahrzeug-Welt schlagen Wellen

Oberösterreich
20.09.2024 17:00

Zigtausende Jobs könnten wegfallen, radikale Sparkurse müssen umgesetzt werden – in der Autowelt rumort es gewaltig. Und die Turbulenzen in der Fahrzeugindustrie haben auch auf andere Branchen Auswirkungen. So legen Glashersteller bei Werken Wartungspausen ein, was wiederum Fensterhersteller besorgt. Dafür bekommt Rosenbauer sogar Fahrgestelle früher als geplant.

Audi will seinem Werk in Brüssel den Stecker ziehen, der chinesische Hersteller Nio wird als möglicher neuer Eigentümer gehandelt; bei Magna in Graz wurden in den letzten zwölf Monaten 1000 Stellen abgebaut, was auch mit den Turbulenzen bei Fisker zusammenhängt; bei Volkswagen sollen durch den harten Sparkurs, der die Kosten um mehrere Milliarden Euro senken soll, auch bis zu 30.000 Jobs am Spiel stehen ...

„Wettbewerb mit China sehr groß“
Diese drei Beispiele zeigen, wie vor allem in Europa die Autoindustrie derzeit zwischen Vollgas in Richtung neuer Antriebsformen und Vollbremsung taumelt. „Wir sehen, dass der Wettbewerb mit China sehr groß ist“, sagte voestalpine-Vorstandsvorsitzender Herbert Eibensteiner erst am Dienstag.

Verkauf von Buderus Edelstahl: Entscheidung in den nächsten Wochen
Der Stahlkonzern ist dabei, Standorte in Deutschland zu reorganisieren, „um uns an die Volumina anzupassen“, wie es Eibensteiner erklärt. Der Verkauf von Buderus Edelstahl läuft, ist noch nicht abgeschlossen. „Das wird sich in den nächsten Wochen entscheiden“, so der voestalpine-Chef.

Während Zulieferer die Schwierigkeiten in der Autoindustrie direkt zu spüren bekommen, gibt’s auch Folgen für Betriebe, die in anderen Branchen tätig sind. So bekommt etwa der Trauner Fensterhersteller Internorm sein Flachglas von Herstellern, die auch die Autoindustrie beliefern. „Weil’s derzeit nicht so gut läuft, werden oft Wartungsstillstände für die Werke vorgezogen“, verriet Unternehmenssprecher Christian Klinger zuletzt. Engpässe sind möglich: „Derzeit spüren wir das noch nicht.“

Fahrgestelle werden früher als geplant geliefert
Anders dagegen die Situation bei Rosenbauer. Der Feuerwehrausstatter aus Leonding, der aufgrund von angespannten Lieferketten mit enormen Verzögerungen bei der Fertigstellung von Fahrzeugen zu kämpfen hatte, bekommt jetzt sogar einzelne Fahrgestelle früher als geplant.

„Wir sind dabei, das in unserer Produktionsplanung zu berücksichtigen, denn zum Fahrgestell braucht’s dann ja auch die anderen Komponenten“, sagt Vorstandschef Sebastian Wolf. Laufend werde geprüft, einzelne Aufträge vorzuziehen, heißt es.

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