Eindringliche Warnung

„Leute, geht’s besser noch nicht in die Berge“

Oberösterreich
20.09.2024 11:20

Der Wirt der Rieder Hütte (OÖ) warnt eindringlich vor alpinen Ausflügen. Auf den heimischen Gipfeln liegen nach den Wetterkapriolen der vergangenen Woche noch bis zu zwei Meter Schnee. Aber der Untergrund ist viel zu warm, deshalb ist die Gefahr von Lawinen groß. 

Das herrliche Spätsommerwetter lässt das Hochwasser der vergangenen Tage vielerorts in den Hintergrund treten. Auf diversen Online-Foren wird bereits darüber diskutiert, ob Bergtouren schon wieder möglich seien. Dass dies mit erheblichen Gefahren verbunden sein kann, scheinen viele zu vergessen. „Es lohnt sich nicht, bleibt unten“, sagt dazu Stephan Jobke, Wirt der Rieder Hütte im Höllengebirge. „Wir raten jedem ab, haben geschlossen, damit niemand ermutigt wird, heraufzukommen“, so der Bergwanderführer.

Dolinen – unsichtbare Fallen
Momentan würden auf „seiner“ Hütte in rund 1700 Metern Seehöhe noch zwischen 70 und 120 Zentimeter Schnee liegen, der nur langsam zurückgeht. Das birgt etliche Gefahren: „Der Schnee ist auf warmen Grund gefallen, was das Risiko von Gleitschneelawinen erhöht“, weiß der Bergfex und ergänzt: „Außerdem liegt das Weiß auch über Dolinen. Gerade unerfahrene Wanderer wissen nicht, wo sich diese befinden. Wenn sie drauftreten, kann es bis zu zwanzig Meter in die Tiefe gehen.“ Deshalb bleibt die Rieder Hütte voraussichtlich bis kommenden Donnerstag geschlossen, aktuelle Infos dazu gibt es auf der Website.

Felssturz am Schoberstein
Ebenfalls geschlossen hat die Goiserer Hütte im Salzkammergut. Dort wird online dringend davon abgeraten, wegen der momentanen Gefahren aufzusteigen – die Hütte ist bis 22. September nicht besetzt. Anders schaut es beim Schobersteinhaus auf 1260 Metern in den Voralpen aus. „Wir hatten nur 20 Zentimeter Schnee, der zwischenzeitlich geschmolzen ist. Nach einem Felssturz sind zwar die Forststraße und der Wanderweg Dorngraben vorübergehend gesperrt, alle anderen Aufstiege sind aber möglich“, so Hüttenwirt Stephan Zeilermayr. Seit Mittwoch ist dort wieder im Normalbetrieb geöffnet.

Nepalesen schaufelten Weg frei
Auch auf der tief verschneiten Christophorushütte am Feuerkogel sperrten die Wirte Sandra Peitli und Andreas Dengg am Donnerstag wieder auf. Die Himalaja-erprobten nepalesischen Mitarbeiter Sonam Sherpa, Pasang Sherpa und Dawa Sherpa haben alles freigeschaufelt. Aber auch im Tal gibt´s Gefahren, wie im beliebten Pesenbachtal in Feldkirchen/D. Wegen Steinschlag- und Murengefahr sind die Wege gesperrt.

Schifffahrt weiter eingeschränkt
An den Seen zieht sich das Wasser der vergangenen Tage nur langsam zurück. Um Schäden durch Wellen am Uferbereich und Gebäuden zu verhindern, hat die Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck bis 21. September, 12 Uhr, ein Schifffahrtsverbot am Attersee verhängt.

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