Frust in Salzburg

„Müssen eine Reaktion zeigen – und zwar sofort!“

Fußball International
20.09.2024 06:46

Salzburg leckte am Tag nach der 0:3-Pleite bei Sparta Prag seine Wunden. Weitere Umfaller darf sich die Truppe von Pep Lijnders keinesfalls erlauben.

Voller Zuversicht und Selbstvertrauen war Salzburg zum Auftakt der Champions League nach Prag gereist. Schwer enttäuscht und niedergeschlagen reisten sie nach einem 0:3 bei Sparta wieder ab.

„Schwer, das in Worte zu fassen“
Ernüchterung pur war in den Gesichtern der Mannschaft von Cheftrainer Pep Lijnders zu erkennen. „Wir haben uns das anders vorgestellt“, seufzte Verteidiger Hendry Blank, einer von vier Königsklassen-Debütanten in der Startelf des österreichischen Vizemeisters. „Es war ein schlechter Tag von uns“, haderte auch sein Nebenmann Kamil Piatkowski. Torhüter Janis Blaswich schnaufte: „Es ist sehr, sehr schwer, das in Worte zu fassen.“

Die Mozartstädter erwischten ausgerechnet im ersten Königsklassen-Spiel einen rabenschwarzen Abend. Den sie auch mit personellen Problemen erklärten. „Wir haben den einen oder anderen Verletzten oder Kranken“, erklärte Sportdirektor Bernhard Seonbuchner. Die Fakten:

  • Mit Fernando, Daouda Guindo, Takumu Kawamura, Maurits Kjaergaard und Aleksa Terzic musste Coach Lijnders fünf Spieler verletzt vorgeben.
  • Mit Mads Bidstrup, der die Reise nach Prag erst gar nicht mitmachen konnte, und Sammy Baidoo kränkelte ein Duo. Dadurch waren die Optionen für Lijnders deutlich beschränkt.
Mads Bidstrup musste zu Hause bleiben. (Bild: krone.tv)
Mads Bidstrup musste zu Hause bleiben.

Zur Wahrheit gehört auch, dass ...

  • ... der Coach mit Stefan Bajcetic und Bobby Clark zwei Akteure ins kalte Wasser warf, die noch keine Partie für die Mozartstädter bestritten hatten. Clark stand sogar erstmals seit fast fünf (!) Monaten in einem Pflichtspiel auf dem Platz.
  • ... mit Clark, John Mellberg, Hendry Blank und Moussa Yeo vier Akteure in der Startelf waren, die nie zuvor in der Champions League zum Einsatz gekommen waren.
  • ... mit Mamady Diambou in der zweiten Hälfte ein Spieler die Position des Rechtsverteidigers bekleidete, für den dies eine absolute Premiere war.
  • ... die Offensive um Oscar Gloukh über 90 Minuten plus Nachspielzeit so harmlos wie noch nie in dieser Spielzeit agierte.
  • ... sich die Defensive wie schon zuletzt beim 2:3 gegen Rapid teilweise düpieren ließ. Blaswich, der den Ball nach vorne abwehrte, und Clark, der seinen Gegenspieler entkommen ließ, sahen beim ersten Gegentreffer nicht wirklich gut aus. Die komplette Mannschaft schlief vor dem 0:2 und das dritte Gegentor resultierte aus einem schweren Fehler Piatkowskis.

Blick in die Zukunft
„Wir müssen das auf unsere Kappe nehmen, einige Sachen verbessern und weitermachen“, resümierte der 24-jährige Pole, der nach dem Spiel Führungsqualitäten bewies und sich trotz einer mehr als durchwachsenen Leistung den Medien stellte. Zugleich kündigte er an: „Wir müssen eine Reaktion zeigen - und zwar sofort!“

Pepijn Lijnders musste seine Spieler trösten. (Bild: GEPA)
Pepijn Lijnders musste seine Spieler trösten.

„Wir müssen das analysieren, da gibt es keine Ausreden. Der Fokus muss sofort zum nächsten Spiel gehen“, meinte Lijnders. Auf die Frage, ob er Druck verspüre, antwortete der 41-Jährige: „Druck ist, dass wir zeigen, wer wir sind.“

Sein „wahres Gesicht“ muss der Vizemeister bereits am Sonntag bei der WSG Tirol zeigen. Am Innsbrucker Tivoli darf sich Salzburg keinen weiteren Umfaller leisten, ansonsten herrscht bei den Bullen „Alarmstufe Rot“.

Brest zu Gast in Salzburg
„Wir müssen es besser machen“, weiß Lijnders. Das gilt für die Liga, aber auch für die Königsklasse. Dort gastiert am 1. Oktober Brest an der Salzach. Auch dieses Spiel sollte gewonnen werden, um nicht frühzeitig das Play-off aus den Augen zu verlieren.

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