Die Zahl der Asylanträge geht immer stärker zurück. Im August wurden besonders wenige Anträge gestellt. Zudem wurden mehrere Betreuungseinrichtungen des Bundes geschlossen.
Im August wurden laut Monatsstatistik 1704 Ansuchen abgegeben. Das sind um 74 Prozent weniger als im Vergleichsmonat 2023, als 7043 Anträge eingereicht wurden. Damit ist der August auch der Monat mit der geringsten Zahl an Asylanträgen und jener mit dem größten Rückgang gegenüber dem Vorjahr.
2024 mit der geringsten Zahl seit Corona-Pandemie
Insgesamt wurden heuer 16.949 Anträge registriert. Das ist ein Rückgang von 53 Prozent. Damit steuert man auf die geringste Zahl an Asylansuchen seit dem ersten Corona-Jahr 2020 zu. Diese Zahlen führen auch dazu, dass die Raum-Kapazitäten zurückgenommen wurden.
Mehrere Quartiere stillgelegt
Mit 15. September wurden Bundesquartiere in Semmering, Klingenbach, Wien und Korneuburg still gelegt. Damit sind nur noch elf Einrichtungen in Betrieb. Zu Jahresbeginn waren es 20. In der Grundversorgung waren mit Anfang September 71.050 Personen untergebracht, wobei die Ukrainer hier die Mehrheit stellen.
Syrer mit Abstand größte Gruppe
Was die Herkunft der Flüchtlinge angeht, sind Syrer heuer mit über 10.000 Anträgen mittlerweile mit deutlichem Abstand die größte Gruppe. Dass die Familienzusammenführung nicht mehr derselbe Faktor ist wie zu Beginn des Jahres, sieht man am deutlichen Rückgang weiblicher Asylwerber. Im August kamen nur noch knapp 31 Prozent der Anträge von Frauen. In der ersten Jahreshälfte waren es stets zwischen 44 und 49 Prozent.
Positiv beschieden wurden heuer 19.098 Anträge, 12.688 davon betrafen Asyl. Der Rest verteilte sich auf subsidiären Schutz oder humanitären Aufenthalt.
Gemäß vorläufigen Zahlen zu den Abschiebungen in den ersten acht Monaten haben 8912 Personen das Land verlassen, 52 Prozent davon zwangsweise. Bei dieser Gruppe waren 45 Prozent laut Innenministerium strafrechtlich verurteilt.
Auch EU-weiter Rückgang bei Anträgen
Nicht nur in Österreich, sondern auch EU-weit gehen die Asylanträge weiter zurück. Im Juni 2024 haben 70.375 Erstantragstellende in einem der 27 EU-Länder um Schutz angefragt. Das sind um 17 Prozent weniger als im Juni 2023 (84.730), wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag mitteilte.
Auch europaweit stellten Syrer nach wie vor die größte Gruppe unter den Asylsuchenden (10.165 Erstantragsteller). Es folgten Venezolaner (6340) und Afghanen (5930). Im Juni 2024 stellten 2395 unbegleitete Minderjährige erstmals einen Asylantrag in der EU, die meisten von ihnen kamen aus Syrien (675), Afghanistan (405) und Ägypten (255). Das EU-Land mit der höchsten Zahl an Asylanträgen unbegleiteter Minderjähriger war Deutschland (725), vor Bulgarien (300), Griechenland (290), den Niederlanden (260) und Spanien (255). Österreich zählt hier nicht mehr zu den Hauptzielländern.
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