Bluttat in Rotterdam

Angreifer überwältigt: „Verpasste ihm Schläge“

Ausland
20.09.2024 10:07

Ein mutmaßlicher Islamist hat am Donnerstagabend in Rotterdam wahllos auf Passanten eingestochen, ein Opfer wurde getötet, ein weiteres schwer verletzt. Der Angriff hätte jedoch viel schlimmer ausgehen können: Ein Fitnesstrainer überwältigte den Messerstecher. „Ich habe ihm ein paar Schläge ins Gesicht verpasst“, erzählte er nach seinem Einschreiten.

Der Angreifer hatte in der Nähe der Erasmusbrücke in der Innenstadt zugeschlagen. Der Mann habe „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen, wie Zeugen berichteten.

„Logische“ Reaktion
Der Fitnesstrainer Reniël Renato David Litecia wird nach seinem Eingreifen als Held gefeiert. Er erklärte gegenüber „De Telegraaf“, sein Handeln sei für ihn „logisch“ gewesen. „Ich dachte erst, es gäbe eine Schlägerei. Ich wollte die Situation beruhigen, aber als ich mich im Laufschritt näherte, sah ich, dass etwas anderes im Gange war“, so der 32-Jährige.

Er habe schließlich erkannt, dass ein Mann „mit zwei langen Messern“ einen kleinen Buben, der mit einem Roller unterwegs war, angriff. „Als ich den Messerangreifer anschrie, drehte er sich um und wurde aggressiv gegenüber allen Menschen um ihn herum. Meine Kundin, die ich zu diesem Zeitpunkt trainierte, war zu diesem Zeitpunkt bereits in Sicherheit. Ich hatte sie gebeten, den Notruf anzurufen.“

Einsatzkräfte an der Erasmusbrücke, wo der mutmaßliche Islamist Passanten niedergestochen hat (Bild: AP)
Einsatzkräfte an der Erasmusbrücke, wo der mutmaßliche Islamist Passanten niedergestochen hat

Angreifer verfolgte Flüchtende in Museum
Danach sei der Angreifer auf Leute zugegangen, die gerade bei einem Empfang waren. Litecia erklärte, er hätte diese Menschen durch Zurufe gewarnt. „Sie erkannten die Gefahr nicht.“ Durch seine Schreie seien sie dann ins Museum gerannt, doch der Täter folgte ihnen.

Dort habe der Verdächtige getobt, die Rezeptionisten hätten versucht, sich mit Tischen und Stühlen zu schützen. Als der Angreifer wieder ins Freie rannte, habe Litecia schließlich einen Stock geholt.

„Als der Mann an der Tür war, stand ich da. Ich habe ihm ein paar Schläge ins Gesicht verpasst“, so der Fitnesstrainer, der den Tobenden schließlich überwältigen und entwaffnen konnte.

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