Im Gegensatz zu anderen Skiklubs in Salzburg, die verzweifelt nach Trainern suchen, baut sich Hallein diese selber. Wie es geht, erklärt Obmann Walter Alber. Der 65-Jährige greift dabei auch auf ausländische Expertise zurück und sagt: „Der Verband hat viel kaputt gemacht.“
Viele Salzburger Skiklubs suchen erfolglos nach Trainern für den Schüler- und Nachwuchsbereich. In Zell am See reicht selbst eine Fixanstellung bei den Bergbahnen, um fündig zu werden. Dass es anders geht, zeigt der Skiklub Hallein.
Dort schaut man, dass die Kinder und Jugendlichen schnell eine Ausbildung zum Skilehrer, Trainer oder Übungsleiter machen. „Sie verbringen eine schöne Zeit bei uns“, sagt Obmann Walter Alber. „Sie rückvergüten uns diese, indem sie bei uns als Trainer weitermachen.“
Für Talente hat man ein Kompetenzzentrum entwickelt – mit Jugendlichen aus dem Flachgau, dem Tennengau und dem Pongau. Dank Sponsoren und Gönnern kommt pro Jahr ein Betrag von 400 Euro auf die Teilnehmer zu. Rund 160 Tage sei man mit dieser Gruppe unterwegs. Die Eckpfeiler: Bildung, Familie und Benehmen. „Ohne Bitte, Danke, Grias di, Pfiat di geht es nicht“, betont der 65-Jährige. Statt ins Skigymnasium gehen die Talente weiter in ihre Schulen und bleiben bei ihren Familien. „Wir geben sie zum Teil gar nicht in den Kader. Mit 14, 15 müssen sie weg, dann sind sie reif. Aber sie sind nicht so ausgelaugt“, betont Alber.
„Nicht jeder kann Rennläufer werden“
Der 65-Jährige vertraut auch auf Expertise aus dem Ausland. Sein Sohn arbeitet beim Schweizer Verband, Atle Skaardal (Norwegen-Trainer) kennt er ewig. Beide Länder sind Österreich im Skisport voraus. „Man darf nicht stehen bleiben“, betont Alber. „In Österreich haben wir genau das getan. Auch der Verband hat viel kaputt gemacht.“ Mittlerweile unterstütze der ÖSV den Halleiner Weg aber.
Letztendlich steht für Alber aber fest: „Nicht jeder kann Rennläufer werden. Aber er hat zumindest eine Ausbildung zum Skilehrer oder Trainer.“ Und die braucht es in Salzburg dringender denn je.
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