Vor Influenza-Saison

Impfstoff für Risikogruppen nicht mehr bestellbar

Österreich
20.09.2024 12:45

Die Ärztekammer schlägt Alarm: Grippeimpfstoffe für Risikogruppen seien über den Impfshop der Bundesbeschaffungs GmbH (BBG) nicht mehr bestellbar. Das Kontingent sei nur zehn Tage nach Bestellstart bereits erschöpft. „Das ist untragbar“, so Ärztekammerpräsident Johannes Steinhart.

„Nach den Missständen bei der Influenza-Impfkampagne in der vergangenen Saison haben wir uns von den Verantwortlichen erwartet, dass aus den Fehlern gelernt wurde“, ist Steinhart enttäuscht. Dass Ärzte keinen Impfstoff mehr für Risikogruppen bestellen könnten, lasse „schon vor Start der eigentlichen Impfkampagne massive Zweifel daran bestehen, dass diese erfolgreich wird.“

Der Ärztekammerpräsident fordert das Gesundheitsministerium auf, das „Desaster“ in den Griff zu bekommen. „In der vergangenen Impfsaison waren teilweise 180 Ordinationen in Wien ohne Impfstoff, das darf sich keinesfalls wiederholen“, so Steinhart.

Johannes Steinhart (Bild: APA/Georg Hochmuth)
Johannes Steinhart

Steinhart befürchtet geringere Impfquote
Zudem berichteten viele Ärzte laut Kammer, dass die Bestellung im BBG-Shop technisch nicht funktioniere. Viele Patienten aus Risikogruppen würden in Ordinationen bereits einen Impftermin im Herbst vereinbaren wollen. „Sie können es aber nicht, weil es keinen Impfstoff gibt. Wenn dieses Problem nicht rasch behoben wird, werden sich jene, die sich impfen lassen möchten, abwenden“, befürchtet Steinhart. Seine Organisation habe mehrmals darauf hingewiesen, wo die Probleme in der vergangenen Saison gelegen seien. Nun rücke eine hohe Impfquote schon jetzt in weite Ferne.

Zusammentreffen von Influenza, Corona und RSV sei heikel
Dabei sei diese in der heurigen Grippesaison besonders wichtig, da Influenza, Corona und RSV zusammentreffen und zu großen Problemen führen könnten, gibt Naghme Kamaleyan-Schmied , Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer für Wien zu denken. 

Der Leiter des Impfreferats der Kammer fordert die Politik auf, schnell tätig zu werden. „Es gibt eine riesige Diskrepanz zwischen der großen medialen Ankündigung einer kostenlosen Impfaktion und den bestellten Impfdosen“, kritisiert Rudolf Schmitzberger. Es sei nicht einzusehen, warum Patienten angesichts einer groß beworbenen Gratis-Aktion gezwungen sein sollten, sich den Impfstoff privat auf eigene Rechnung zu kaufen

Porträt von krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right