Um 2,64 Mio. Euro

170 Gemeinden fördern Radverkehr

Oberösterreich
20.09.2024 19:00

Radpedale sind besser fürs Klima als Gaspedale – darin ist man sich in Oberösterreich einig. Dabei spielt die RadFahr Beratung eine wichtige Rolle: Diese bietet ein kostenloses Beratungsangebot zur Förderung des Alltagsradsverkehrs. Umweltschützer kritisieren das aber als unzureichend, zu langsam und vermissen konkrete Maßnahmen.

Die FahrRad Beratung Oberösterreich ist ein kostenloses Beratungsangebot zur Förderung des Alltagsradverkehrs für Gemeinden und Regionen in Oberösterreich. „Es freut mich, dass bereits 170 Gemeinden und Städte, sowie 20 Regionen diese Beratung in Anspruch genommen haben“, so Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ).

2,64 Millionen Euro zur Verfügung gestellt
Auch der Radbeauftragte des Landes, Dorian Vavti ist zufrieden: „Dem Radverkehr soll im Mobilitätsmix der Zukunft eine zentrale Rolle zukommen, für mehr Gesundheit, Verkehrssicherheit und Lebensqualität.“ Bisher wurden vom Land Oberösterreich für die Beratung und das Teilprojekt Radmodellregion Wels Umland rund 2,64 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. 

Radsituation bei 73 Prozent verbessert
Die Beratung beginnt mit einem Startworkshop und einem Lokalaugenschein per Fahrrad. Anschließend wird in zwei weiteren Workshops ein Umsetzungsplan mit Maßnahmen in den Gebieten Infrastruktur, Rahmenbedingungen und Bewusstseinsbildung erarbeitet. Einer Umfrage zufolge hätten 95 Prozent der teilnehmenden Gemeinden die Maßnahmen umgesetzt, und bei 73 Prozent habe sich die Radsituation seit der Teilnahme verbessert.

Viel stärkere Steigerungen benötigt
Umweltschützer hingegen betonen, dass diese Entwicklung viel zu langsam sei. Um das Klimaziel, bis 2030 die CO₂-Emissionen um 33 Prozent zu reduzieren, einzuhalten, müssten bis dahin 20 Prozent weniger tägliche MIV-Fahrten (motorisierter Individualverkehr) stattfinden. Die mit Öffis und dem Fahrrad zurückgelegten Wege müssten hingegen um 115 und 125 Prozent zunehmen, sich also mehr als verdoppeln. Dazu müssten auch die Fußwege um ein Fünftel steigen. 

Aktuell fast unmöglich
Diese Änderungen seien aber unter den aktuell gegebenen Rahmenbedingungen fast unmöglich, betont Lukas Beurle, Ingenieurkonsulent für Bauwesen und stellvertretender Vorsitzender der Radlobby Oberösterreich.

Verbesserungsvorschläge
Die Initiative für nachhaltige Mobilität und Mirko Javurek von den Scientists for Future fordern daher nicht nur Lippenbekenntnisse der Politik, sondern Bewusstseinskampagnen, eine Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs und eine noch deutlich raschere Förderung des Radverkehrs, anstatt neue Straßen und Autobahnen zu bauen. Auch im Hinblick auf die FahrRad Beratung fordern die Klimaschützer eine schnellere Abdeckung möglichst vieler heimischer Gemeinden, mehr Budget, um Problemstellen zu entfernen und mehr Selbstentscheidung bei den Gemeinden, wie etwa Geschwindigkeitslimits. „So könnte aus dem Beratungs- rasch ein Lösungs- und Umsetzungsinstrument werden!“, so Javurek und Beurle unisono.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right