Bienen von Kleinimkern

„Aus Sicht der Bestäubungs-Leistung unverzichtbar“

Burgenland
30.09.2024 09:00

700 imkerliche Kleinbetriebe gibt es im Burgenland. Nicht nur aus ökologischer Sicht sind sie unverzichtbar für die Menschen und die Umwelt. 

Die Kritik einiger Erwerbsimker, Hobbyimker seien unter anderem daran Schuld, dass sie ihren Honig nicht verkaufen könnten, hat weh getan und ist auf Unverständnis von vielen Kleinimkern gestoßen. Auch der Ausdruck Hobby-Imker gefällt vielen nicht. 

„Ich sehe die Imkerei nicht als Hobby“, erklärt der Obmann des Verbandes der Burgenländischen Bienenzuchtvereine, Herbert Grafl aus Schattendorf. „Es handelt sich hier um Lebewesen, für die wir Verantwortung tragen. Das geht weit über ein Hobby hinaus. Das ist eine Lebenseinstellung“, so Grafl. Er hebt auch hervor, dass Erwerbs-  und Kleinimker nicht viele Berührungspunkte haben und vor allem, dass seine Verbandskollegen sicher nicht daran schuld seien, dass einige Erwerbsimker weniger Honig verkaufen würden. 

Mit dem Smoker werden die Bienen beruhigt, damit der Imker auch arbeiten kann.  (Bild: Charlotte Titz)
Mit dem Smoker werden die Bienen beruhigt, damit der Imker auch arbeiten kann. 
(Bild: Charlotte Titz)
(Bild: Charlotte Titz)
(Bild: Charlotte Titz)
(Bild: Charlotte Titz)
(Bild: Charlotte Titz)

„Es stimmt, dass die Import-Honige ein Problem machen. Vor allem, wenn es sich um kein echtes Bienenprodukt handelt. Sie überschwemmen den Markt zu einem viel zu niedrigen Preis“, ist er hier mit den Erwerbsimkern einig. Er stellt aber auch fest, dass der in Österreich produzierte Honig weniger als 50 Prozent von dem ausmacht, was an flüssigem Gold im Bundesgebiet benötigt wird. „Wir können also gar nicht der Grund sein, dass manche ihren Honig nicht an den Kunden bringen“, so der Schattendorfer. 

Übrigens: Den 700 Kleinimkern im Burgenland stehen etwa 5 Vollerwerbsimker entgegen. Rund 10 Prozent der Kleinimker arbeiten biologisch. Tendenz steigend. 

Keine Äpfel oder anderes Obst ohne Kleinerwerb
Der burgenländische Verbandsobmann hält außerdem fest, dass er und seine Kollegen vor allem aus ökologischer Sicht unverzichtbar sind. „Unsere Bienenstöcke stehen meist das ganze Jahr über am selben Platz und schwärmen in einem bestimmten Gebiet aus, während der Erwerbsimker seine Völker zum Beispiel zum Rapsfeld bringt, wenn es blüht. Ist diese Blüte vorbei, sind auch die Bienenstöcke dort weg. Die Aufgabe dieser Bienen ist es rein Honig zu produzieren. Unsere Bienen sind als Bestäuber verschiedenster Pflanzen unterwegs.“ 

Seine Kollegen und er verkaufen den Kilo Honig um mindestens 12 Euro oder teurer. Preislich gibt es laut Grafl aber im Burgenland ein Nord-Südgefälle, was den Preis anginge. Während es in Österreich zwischen dem Osten und dem Westen unterschiedliche Preise gäbe. „Wir im Burgenland sind um vieles günstiger, als die Kollegen in Vorarlberg“, weiß Grafl. In Luxemburg oder Liechtenstein kostet ein Kilo Honig gar zwischen 20 und 30 Euro und mehr. 

Unwetter brachte keinen Schaden
Der viele Regen und die kühlen Temperaturen der vergangenen Woche haben den Bienen übrigens nicht geschadet. Denn die Tiere haben verschiedene Überlebensstrategien. Ist es zu heiß im Stock, packen sie die stockeigene Kühlanlage aus und zerstäuben mit ihren Flügeln Wasser, um die Luft abzukühlen. Ist es zu kalt, dann „heizen“ sie mit ihren Körpern die Waben, damit der Nachwuchs nicht zu Schaden kommen kann. „Der Bien ist einfach ein Superorganismus“, schmunzelt der Imker. 

Heuer ist laut ihm auch ein sehr gutes Honigjahr. Menge und Qualität können sich sehen lassen. 

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