Nach Vorfall in OÖ

Alko-Fahrten von Politikern und ihre Folgen

Oberösterreich
21.09.2024 06:00

Er setzte sich alkoholisiert an das Steuer seines Autos, flüchtete vor der Polizei und prallte gegen einen Baum. So spektakulär endete in Oberösterreich nun die politische Karriere eines Bürgermeisters. Doch solche Zwischenfälle sind keine Seltenheit, wie der Blick in die Archive zeigt.

Der Bürgermeister der Gemeinde Baumgartenberg (Bezirk Perg), Gerhard Fornwagner (ÖVP), sollte am Donnerstag um 23.16 Uhr in Saxen einer Verkehrskontrolle durch die Polizei unterzogen werden. Doch der Politiker gab stattdessen Gas. Nach einer kilometerlangen Verfolgungsjagd endete die Flucht an einem Baum. Fornwagner wurde verletzt.

Noch im Krankenhaus erklärte der Ortschef seinen Rücktritt und entschuldigte sich. „Meine Reaktion auf die Anhaltung der Polizei und den folgenden Verkehrsunfall kann ich nur mit einem Blackout erklären, das durch den enormen psychischen Stress der letzten Tage aufgrund der andauernden Feuerwehreinsätze infolge der Hochwasserereignisse zurückzuführen ist“, erklärte er.

Mit 1,86 Promille gegen Auto
Doch nicht immer reagieren Politiker, die alkoholisiert im Straßenverkehr „auffällig“ wurden, mit einem Rücktritt. In Rainbach im Innkreis krachte im November 2023 ein ÖVP-Politiker mit sagenhaften 1,86 Promille gegen ein Auto und soll dann heimgefahren sein (was er bestreitet). Seinen Posten als Vize-Bürgermeister gab er nicht auf.

In seiner Heimatgemeinde St. Georgen am Walde fuhr Bürgermeister Heinrich Haider (SPÖ) im Mai 2022 in den Straßengraben – mit 1,78 Promille. Neben einer Geldstrafe von 1760 Euro setzte es auch einen Entzug des Führerscheins für die Dauer von acht Monaten. Ortschef blieb er.

Unfall mit Scooter und Wiederwahl
Mit einem Scooter und 1,82 Promille im Blut stürzte der Katsdorfer VP-Bürgermeister Wolfgang Greil im Mai 2022 schwer. Neben den schmerzhaften Verletzungen musste er sich auch mit einer Anzeige herumschlagen. Geschadet hat ihn der Vorfall nicht, wenig später wurde er mit 100 Prozent der Stimmen zum Ortsparteiobmann gewählt.

Aber es gibt auch Politiker, die die Konsequenzen zogen. Im Oktober 2020 war der damalige SPÖ-Klubchef im Landtag, Christian Makor in einer Tiefgarage gegen ein anderes Auto gefahren. Makor trat zurück.

Ein ganz besonderer Fall ist hingegen jener ÖVP-Jungpolitiker, der gleich zwei Mal betrunken erwischt wurde (2015 und 2018). Nach der zweiten Alkofahrt legte Gerald Weilbuchner sein Landtagsmandat nach nur einem Jahr auch schon wieder zurück.

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