Eifrige „Taxi-Eltern“, die ihre Schützlinge in Kirchdorf an der Krems direkt vor den Schuleingang kutschieren, empören viele Leser. Tenor: Bewegung würde den Kindern gar nicht schaden. In Wilhering spazieren Volksschüler jeden Donnerstag gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern ins Klassenzimmer.
„Unsere Tochter ist in der zweiten Klasse. Letztes Jahr ging sie alleine in die Schule, das trauen wir uns jetzt, ehrlich gesagt, nicht mehr.“ Deshalb begleitet Vater Christof L. sein Kind derzeit in die Volksschule in Kirchdorf an der Krems. Grund: „Taxi-Eltern“, die ihre Schützlinge bis vor den seit heuer neuen Eingang in einer engen Straße kutschieren, sorgen dort für reges Verkehrstreiben und mitunter gefährliche Situationen, weshalb auch schon die Polizei das Halte- und Parkverbot verstärkt kontrolliert – wir berichteten.
Streitthema Schulweg: „Straßen sind nicht mehr so sicher“
Rund 600-mal kommentierten Leser auf krone.at den Bericht zu den eifrigen Eltern. Tenor: Bewegung per „Fußmaschine“ würde den Kindern nicht schaden. „Ich ging früher zu Fuß in die Schule! Rund zwei Kilometer pro Strecke!“, meint etwa ein Leser. „Wird eh schon Zeit, dass gegen solche Elterntaxis etwas unternommen wird. Den Kindern schadet es nicht, ein paar Meter zu Fuß in die Schule zu gehen“, ein anderer.
Wenige andere äußern hingegen Verständnis für das Elterntaxi, das freilich jeden Schulstandort betrifft: „Manchmal gibt es keinen Bus“, oder „Die Straßen sind nicht mehr so sicher wie früher“, heißt es in diesen Kommentaren.
In Wilhering gehen Schüler jeden Donnerstag zu Fuß
In Wilhering setzt die Volksschule Dörnbach dem morgendlichen Autoverkehr seit elf Jahren einen „Gehtag“ entgegen: „Jeden Donnerstag gehen die Kinder begleitet von Ehrenamtlichen auf sechs unterschiedlichen Routen in die Schule“, erklärt Direktorin Margit Mittermaier. „Es gibt fixe Treffpunkte und einen Geh-Zeitplan.“ So strömen die Schüler in immer größer werdenden Gruppen aus allen Himmelsrichtungen ins Klassenzimmer. Der am weitesten entfernte Treffpunkt ist in Mühlbach, von wo aus die Kinder drei Kilometer in ihre Volksschule marschieren.
Das Projekt kommt gut an, fast alle Schüler gehen mit. „Wir nehmen es am Donnerstag auch nicht so genau, wenn eine Gruppe einmal zu spät kommt“, sagt Mittermaier. „Während der Rübenernte hatten die Kinder so viel zu schauen, dass sie sich etwas verspätet haben.“
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