Das 343. Wiener Derby geht an Rapid! Am Sonntag setzten sich die Grün-Weißen zu Hause gegen die Austria mit 2:1 durch und sprangen damit an die Tabellenspitze.
Für Aufsehen sorgte ein kurioser Treffer von Rapid-Stürmer Dion Beljo, von dessen Gesicht der Ball ins Tor sprang. Andreas Gruber (45.) glückte noch vor der Pause der Ausgleich. In der 60. Minute erzielte Rapid-Kapitän Matthias Seidl den Siegtreffer.
Rapid-Trainer Robert Klauß setzte auf die Mannschaft, die in der Vorwoche 1:1 gegen den WAC gespielt hatte – mit einer Änderung: Der wieder fitte Guido Burgstaller ersetzte im Sturm den 18-jährigen Nikolaus Wurmbrand. Die Austria hatte nach Absagen zuletzt vor der Länderspielpause ein Bundesliga-Match bestritten. Die Derby-Elf glich jener vom 1:1 gegen Altach – mit der Ausnahme, dass links hinten Hakim Guenouche spielte.
Burgstaller mit Riesenchance nach wenigen Sekunden
Nicht einmal sechs Sekunden dauerte es, bis Burgstaller den ersten Abschluss auf das violette Tor hatte. Austria-Goalie Samuel Sahin-Radlinger war bei dem flachen Roller jedoch rechtzeitig unten. Danach war die Austria für einige Minuten am Drücker, die Rapidler begünstigten das mit einigen unerzwungenen Ballverlusten. Tempo und Intensität waren in der Anfangsphase generell hoch. Ein Fernschuss von Maurice Malone in der 8. Minute links neben das Tor war die erste Annäherung.
Dann fand Rapid besser in die Partie, blieb jedoch ohne zwingende Möglichkeiten. Das Spiel drohte bereits ins Dahinplätschern abzugleiten, als in der 23. Minute das 1:0 fiel. Nach Auer-Flanke von links leitete Louis Schaub per Kopf ungewollt auf Beljo weiter, der mehr angeschossen wurde, als dass er einen kontrollierten Kopfball setzte. Nichtsdestotrotz passte der Ball genau, Sahin-Radlinger war geschlagen.
Austria glich vor der Pause aus
Die Austria wollte sofort eine Reaktion zeigen, doch bei beiden Teams fehlten die spielerischen Mittel und die notwendige Präzision. Wie oft im Derby ging es über den Kampf. Ein Kopfball von Malone (41.) flog über das Tor, eine Minute später flog der Deutsche selbst im Strafraum. Für einen Elfmeter reichte das in den Augen von Schiedsrichter Christian-Petru Chiochirca aber nicht. Die nächste Kombination der „Veilchen“ über Dominik Fitz und Malone führte allerdings zum Ziel: Malones scharfe Hereingabe von links verwertete Gruber in der Mitte direkt.
Seidl lässt Rapid jubeln
Nach der Pause sahen die gut 26.000 im Westen Wiens ein offenes Spiel – mit optischen Vorteilen für Rapid. Eine Beljo-Hereingabe segelte in der 52. Minute an Freund und Feind vorbei. Austria-Abwehrchef Aleksandar Dragovic musste in der 53. Minute offenbar wegen muskulären Problemen vom Platz, kurz danach traf Rapid zur Führung: Seidl erhielt im Strafraum mit dem Rücken zum Tor den Ball, verschaffte sich mit einer einfachen Drehung freie Schussbahn und traf.
Gegen Ende hin häuften sich die Chancen. Für die Austria schoss der auffällige Malone in der 72. Minute drüber, auf der anderen Seite kam Mamadou Sangare nach einer schönen Aktion über mehrere Stationen nicht mehr richtig an den Ball. Ein Schuss des eingewechselten Wurmbrand (75.) wurde wie ein Cvetkovic-Kopfball (76.) zur Ecke abgelenkt. Die größte Möglichkeit für Rapid resultierte in der 78. Minute aus einem Klärungsversuch von Matteo Perez Vinlöf, den Sahin-Radlinger gerade noch zu fassen bekam.
In der 81. Minute feierte der lang verletzte Stürmer Marko Raguz über zwei Jahre nach seinem Wechsel vom LASK zur Austria sein Profi-Debüt bei den Violetten, konnte dem Spiel aber keine Wendung mehr geben. Rapid brachte den 138. Derby-Sieg über die Zeit, war dem 3:1 sogar näher als der Gegner dem Ausgleich. Sahin-Radlinger wehrte den letzten Kopfball von Beljo ab.
SK Rapid – FK Austria Wien 2:1 (1:1)
Wien, Allianz Stadion, 26.000 Zuschauer (ausverkauft), SR Ciochirca
Tore: 1:0 (23.) Beljo, 1:1 (45.) Gruber, 2:1 (60.) Seidl
Gelbe Karten: Sangare, Bolla bzw. Ranftl, Galvao, Fitz, Wiesinger
Rapid: N. Hedl – Bolla, Cvetkovic, Raux-Yao, Auer – Sangare (91. Hofmann), Lu. Grgic (82. Börkeeiet) – Schaub (72. Oswald), M. Seidl – Burgstaller (71. Wurmbrand), Beljo
Austria: Sahin-Radlinger – Ranftl, Dragovic (53. Wiesinger), Galvao, Guenouche (70. Perez Vinlöf) – Barry (82. Wels), Fischer (82. Raguz) – Gruber, Fitz, Malone – Prelec (70. Huskovic)
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