Die sprichwörtlichen „Iden des März“ betrafen bekanntlich den 15. Tag des Monats März, an dem im Jahre 44 v. Chr. Julius Caesar ermordet wurde. Seitdem gelten sie gewissermaßen als Metapher für bevorstehendes Unheil.
Dieser Tage nun wurde der 68-jährige Friedrich Merz, CDU-Chef, Vorsitzender der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion und damit auch Oppositionsführer, zum Kanzler-Kandidaten gekürt.
EINERSEITS scheint er gute Chancen zu haben, tatsächlich nach der Bundestagswahl im kommenden Jahr in das Berliner Kanzleramt einzuziehen. Nach den jüngsten Umfragen liegt er mit nahezu 33 Prozent vor der rechten AFD mit 18 Prozent. Die regierende Ampelkoalition, die SPD mit 15 Prozent, die Grünen mit elf Prozent und die FDP nur mit vier Prozent, hätte also insgesamt weniger Wähler als CDU/CSU.
ANDERERSEITS sollte Friedrich Merz sich das politische Schicksal von Armin Laschet, seinem wenig populären Vorgänger als CDU-Kanzlerkandidat, zur Warnung dienen lassen. Dieser fuhr nach dem Ende der Ära Merkel trotz der bisherigen CDU-Dominanz bei den Bundestagswahlen von 2021 nämlich eine krachende Niederlage ein. Und der damals wie heute als schwach geltende Olaf Scholz von der SPD wurde Kanzler.
So könnten also die Bundestagswahlen im September 2025 für den ebenso wenig populären Friedrich Merz doch zu den „Iden des März“ werden, allzumal mit CSU-Chef Söder, dessen Kanzleiambitionen wieder enttäuscht wurden, auch ein Brutus bereitstünde.
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