Trump-Attentatsversuch

„Waren nachlässig“: Secret Service gesteht Fehler

Außenpolitik
20.09.2024 22:35

Nach dem Attentat auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump hat der Secret Service konkrete Fehler eingeräumt.

Eine interne Untersuchung habe verschiedene Kommunikationsversäumnisse offengelegt, auch im Austausch mit lokalen Einsatzkräften, schilderte der geschäftsführende Leiter der Behörde, Ronald Rowe, in Washington. Einige wichtige Informationen seien nicht über den üblichen Kommunikationskanal weitergegeben worden und habe damit nicht alle erreicht.

Probleme seien im Voraus erkannt, aber nicht an Vorgesetzte weitergereicht und nicht behoben worden, meinte Rowe weiter. Er ergänzte, einzelne Agenten, die das Gelände im Voraus kontrolliert hätten, seien nachlässig gewesen, was zu einem Verstoß gegen Sicherheitsvorgaben geführt habe. „Diese Mitarbeiter werden zur Rechenschaft gezogen.“ Er betonte, seit dem Attentat seien verschiedene technische und organisatorische Veränderungen angeschoben worden.

Das Fahndungsfoto des mutmaßlichen Angreifers Ryan Wesley Routh. (Bild: APA/AFP/Palm Beach County Sheriff‘s Office/Handout)
Das Fahndungsfoto des mutmaßlichen Angreifers Ryan Wesley Routh.

Trump erhält nun mehr Schutz
Seit der Attacke bekomme Trump außerdem den gleichen Schutz wie der amtierende Präsident. Rowe verwies zugleich auf die besondere Belastung des Secret Service durch das Wahljahr und viele andere hochrangige Veranstaltungen. „Wir haben nur begrenzte Ressourcen, und wir reizen diese Ressourcen im Moment bis zum Maximum aus.“

Attentat bei Wahlkampfveranstaltung
Ein Schütze hatte Mitte Juli bei einer Wahlkampfveranstaltung der Republikanischen Partei in der Stadt Butler im Bundesstaat Pennsylvania das Feuer eröffnet und auf Trump geschossen. Ein Besucher der Kundgebung starb, zwei weitere wurden verletzt. Trump wurde am rechten Ohr verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet. Der Secret Service ist für den Schutz hochrangiger Politiker zuständig – unter anderem für den amtierenden Präsidenten, aber auch für frühere Amtsinhaber oder Präsidentschaftskandidaten wie Trump.

Das Fahndungsfoto des mutmaßlichen Angreifers Ryan Wesley Routh. (Bild: AP ( via APA) Austria Presse Agentur/Gene J. Puskar)
Das Fahndungsfoto des mutmaßlichen Angreifers Ryan Wesley Routh.

Nach dem Attentat auf den Republikaner hatte es viel Kritik an der Vorgehensweise des Secret Service gegeben, weil der Schütze trotz aller Sicherheitsmaßnahmen auf ein nahe gelegenes Dach mit direkter Sicht zur Bühne gelangen konnte. Zudem gab es Hinweise, dass der junge Mann Sicherheitsbeamten bereits vor Trumps Auftritt mit seinem Verhalten aufgefallen war, der Ex-Präsident aber trotzdem die Bühne betreten durfte.

Die damalige Chefin des Secret Service, Kimberly Cheatle, hatte nach der Attacke ein Versagen des Dienstes eingeräumt und war später zurückgetreten. Rowe rückte nach und äußerte sich „beschämt“ über die Versäumnisse am Tatort.

Erst vor einigen Tagen hatte es einen weiteren Zwischenfall gegeben: Der Secret Service schoss an Trumps Golfplatz im Bundesstaat Florida auf einen bewaffneten Mann, der sich in den Büschen versteckt hatte, während der Ex-Präsident dort spielte. Der Verdächtige selbst feuerte keine Kugel ab und floh, wurde wenig später aber festgenommen und angeklagt. Die Behörden gehen davon aus, dass auch er ein Attentat auf Trump begehen wollte.

Porträt von krone.at
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