Maßnahme vorverlegt

Autofreier Hauptplatz erhitzt Wahlkampf-Gemüter

Oberösterreich
21.09.2024 09:00

Nun also doch! Ab dem 28. Oktober wird der Linzer Hauptplatz vom Durchzugsverkehr befreit, weil die Klosterstraße zur Fußgängerzone wird. Eigentlich war die Umsetzung erst mit der Eröffnung der Westringbrücke geplant, aber VP-Stadtvize Martin Hajart wollte nun doch die beiden Ereignisse entkoppeln.

 Er hält einen „Soft-Start“ in den Herbstferien für sinnvoller. Doch obwohl die Maßnahme grundsätzlich von allen Parteien als sinnvoll erachtet wird, hagelte es Vorwürfe und Kritik aus allen Lagern in alle Richtungen.

Wahlkampf pur
Während etwa SP-Planungsstadtrat Dietmar Prammer Hajarts „Alleingang ohne Not“ nicht nachvollziehen kann und ihn in die Verantwortung nehmen will, wenn es aufgrund der fehlenden Alternativroute zu einem Chaos kommt, missfällt Klimastadträtin Eva Schobesberger, dass sich in der Jury, welche über das Siegerprojekt für die Neugestaltung des Hauptplatzes – der Wettbewerb steht vor der Ausschreibung – entscheidet, von politischer Seite aus einzig und allein der Planungsstadtrat findet.

Droht tatsächlich ein Verkehrskollaps?
FP-Stadtrat Michael Raml kritisiert Hajart: „Der Versuch eines autofreien Hauptplatzes im Sommer 2020 hat deutlich gezeigt, dass ohne Ausweichmöglichkeiten ein Verkehrskollaps droht, der weit über die Innenstadt hinausreicht. Damals war das Verkehrsaufkommen in den Sommerferien vermutlich sogar geringer als in den kommenden Herbstferien, die in Österreich eine eher untergeordnete Rolle spielen.“

Nebenschauplatz Taxi
Und auch Nebenschauplätze gibt es: Die Wirtschaftskammer schlug noch vor drei Tagen Alarm, weil im Raum stand, dass der vor allem von Altstadt-Nachtschwärmern intensiv genutzte Taxistand weichen müsste. „Alles vom Tisch. Die Planungsleute wollten das, für mich stand es nie wirklich zur Diskussion“, so Hajart.

Kommentar
Wenig Raum für Konstruktivität

Was für ein Kasperltheater! Erst stoppte Mobilitätsreferent Martin Hajart vergangene Woche die geplanten Radler-Fahrspuren auf der Nibelungenbrücke – damit diese nicht zum Wahlkampfthema werden. Mit der Folge, dass sie es erst recht wurden. Und nun prescht er vor, indem er den Hauptplatz drei Wochen früher als geplant für den Durchzugsverkehr sperrt. Wohl, weil es schon „wurscht“ ist, ob es zum Wahlkampfthema wird, der Linzer Wahlkampf seit dem Luger-Rücktritt ohnehin schon zu laufen scheint und uns dieser auch die nächsten 113 Tage begleiten wird. Anstatt zukunftsträchtige Projekte miteinander voranzutreiben und gemeinsam zu glänzen, wird nur noch taktiert und versucht, sich alleine ins positivste Licht zu rücken. Das kann ja noch heiter werden!

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