Drohnenangriff

Russen-Munitionsdepot getroffen, Dorf evakuiert

Außenpolitik
21.09.2024 18:32

Mehr als 100 ukrainische Drohnen hat Russland nach Angaben des Verteidigungsministeriums in verschiedenen Regionen des Landes abgeschossen. Im grenznahen Gebiet Krasnodar musste ein ganzes Dorf evakuiert werden, nachdem ein Munitionsdepot getroffen worden war. Unterdessen sind in der Ukraine bei neuen russischen Raketenangriffen auf die Stadt Krywyj Rih im Süden nach örtlichen Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet und drei weitere verletzt worden.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums schoss die russische Flugabwehr allein im Gebiet Brjansk 53 Drohnen ab. Im Raum Krasnodar wurden demnach 18 Drohnen abgefangen, in den verschiedenen Regionen insgesamt 101. Der Gouverneur der Region Krasnodar, Wenjamin Kondratjew, teilte mit, dass in der Stadt Tichorezk eine Notunterkunft für Menschen eingerichtet werde, die ihre Häuser verlassen mussten.

Zivilisten bringen sich in Sicherheit, nachdem ein Munitionslager in der Region Krasnodar getroffen wurde. (Bild: Krone KREATIV/AFP/@opershtab23/TELEGRAM/Handout, x.com/igorsushko)
Zivilisten bringen sich in Sicherheit, nachdem ein Munitionslager in der Region Krasnodar getroffen wurde.

Demnach waren mehr als 1200 Menschen betroffen. Was genau brannte und explodierte, sagte er nicht. Ukrainische Medien berichteten unter Berufung auf Militäranalysten, dass ein Depot mit Raketen in Brand geraten sei, darunter auch Lieferungen aus Nordkorea. Dazu verbreiteten sich in den sozialen Medien Videoaufnahmen über den riesigen Feuerball (siehe unten).

Die Ukraine hat in ihrem Abwehrkampf gegen den seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Moskauer Angriffskrieg immer wieder Ziele in Russland angegriffen, darunter Munitionslager und Treibstoffdepots, um den militärischen Nachschub zu stoppen.

Die Lage im Gebiet Krasnodar:

Für die an die Ukraine angrenzenden russischen Verwaltungsgebiete (Belgorod, Kursk, Brjansk, Woronesch, Rostow, Krasnodar) ist nach wie vor eine partielle Reisewarnung aufrecht, so das österreichische Außenministerium. In diesen Gebieten kommt es zu Drohnenangriffen und Explosionen. Reisewarnungen werden im Regelfall nur in besonderen Krisensituationen ausgesprochen, wenn eine generelle Gefährdung für Leib und Leben besteht.

Explosionen im russischen Gebiet Twer
Im Gebiet Twer wurde nach einem neuen Drohnenangriff eine Autobahn rund fünf Stunden auf einer Länge von rund 100 Kilometern gesperrt. Auf einer Bahnstrecke kam es zu Zugverzögerungen. Passagiere des Bahnhofs und Personal seien in Sicherheit gebracht worden, hieß es. Ukrainische Medien meldeten unter Berufung auf Kiews Streitkräfte, dass auch dort ein Munitionsdepot getroffen worden sei und es Explosionen gebe.

Tote und Verletzte bei russischen Angriffen auf Krywyj Rih
Bei neuen russischen Raketenangriffen auf die Stadt Krywyj Rih im Süden der Ukraine sind nach örtlichen Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet und drei weitere verletzt worden. Unter den Toten sei auch ein zwölf Jahre alter Bub, teilte der Gouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, auf Telegram mit. Die Attacke mit Iskander-M-Raketen und Lenkwaffen sei mitten in der Nacht erfolgt.

Lyssak veröffentlichte mehrere Bilder von in Trümmern liegenden Häusern. Es werde nach Verschütteten gesucht, hieß es. Die Industriestadt Krywyj Rih, in der Präsident Wolodymyr Selenskyj geboren wurde, ist immer wieder Ziel russischer Angriffe in dem seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Moskauer Angriffskrieg.

In der Nacht meldeten mehrere Regionen der Ukraine erneut Luftalarm wegen russischer Angriffe. Die ukrainische Flugabwehr sprach von 25 Attacken insgesamt. Fünf Raketen und elf Drohnen seien abgefangen worden, hieß es.

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