Zahlen, Daten, Fakten

Über 51.000 Tiroler Firmen mit enormen Leistungen

Tirol
23.09.2024 09:00

Zwei Jahre Corona und zwei Jahre Rekordinflation waren für die Wirtschaft eine große Herausforderung. Wie Tirol wirtschaftlich aufgestellt ist, zeigt der aktuelle Folder, den die Wirtschaftskammer jährlich präsentiert.

„Hinter uns liegen zwei Jahre Corona-Pandemie und zwei Jahre Energiekrise. Die Folgen prägen nach wie vor die wirtschaftliche Situation in unserem Land. Wie in der Vergangenheit meistern Tirols Unternehmen gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern diese Herausforderungen.“ Mit diesen Worten leitet Stefan Garbislander, Abteilungsleiter für Wirtschaftspolitik, Innovation und Nachhaltigkeit in der Tiroler Wirtschaftskammer, die Präsentation zum druckfrischen Folder „Was die Tiroler Unternehmer leisten“ ein.

Dieser beinhaltet viele spannende Daten zur Wirtschaft im „Heiligen Land“ (siehe dazu auch die Grafik weiter unten).

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Auch die Zahl der unselbstständig Beschäftigten in der gewerblichen Wirtschaft ist in diesem Zeitraum um 15 Prozent auf 268.290 gewachsen. Gerade in Zeiten wie diesen eine Leistung, die Anerkennung verdient.

(Bild: Manuel Schwaiger)

Stefan Garbislander

Um 27 Prozent mehr Firmen in vergangenen 10 Jahren
So gab es Ende 2023 hierzulande exakt 51.435 Unternehmen. „Die Anzahl der aktiven Unternehmen hat seit 2013 um 27 Prozent zugenommen“, konkretisiert Garbislander. Von den Betrieben entfallen 3339 auf Neugründungen. Laut dem Leiter gab es im Vergleich zu vor zehn Jahren 37 Prozent mehr Neugründungen. „Auch die Zahl der unselbstständig Beschäftigten in der gewerblichen Wirtschaft ist in diesem Zeitraum um 15 Prozent auf 268.290 gewachsen. Gerade in Zeiten wie diesen eine Leistung, die Anerkennung verdient.“

Nicht zu unterschätzen ist auch die duale Ausbildung. 2023 wurden in 3069 Betrieben 10.258 Lehrlinge ausgebildet. „Die duale Ausbildung ist ein entscheidender Eckpfeiler der Tiroler Wirtschaft, denn die Lehrlinge von heute sind die qualifizierten Fachkräfte und Unternehmer von morgen“, meint Garbislander.

(Bild: Krone KREATIV/Stock Adobe)

Ausbezahlte Gehälter bei mehr als 19 Milliarden Euro
Spannend auch ein Blick auf die Struktur der Betriebe. Mit 38 Prozent gibt es die meisten Firmen in der Sparte Gewerbe und Handwerk. Auf dem zweiten Platz befindet sich der Handel mit 22 Prozent. Indes geht die Bronzemedaille an die Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft mit 17 Prozent. Dahinter folgen noch Information und Consulting (16%), Transport und Verkehr (6%), die Industrie (0,7%) und zum Schluss Banken und Versicherungen mit 0,1 Prozent.

Sehen lassen können sich zudem nicht nur die ausbezahlten Gehälter, die sich 2022 auf 19,2 Milliarden Euro beliefen, sondern auch die Bruttowertschöpfung, die im selben Jahr bei rund 35,2 Milliarden Euro lag.

Tourismus nur eine Säule

48,5 Millionen Nächtigungen und 12,1 Millionen Gäste verzeichnete Tirol 2023. Damit wurde das Vor-Corona-Niveau von 2019 (49,8 Mio. Nächtigungen) fast wieder erreicht. Der Tourismus hat 13 Prozent Anteil an der Bruttowertschöpfung.

Mythos Tourismusland: Auch die Industrie ist top
Aufwarten kann das „Heilige Land“ auch mit seinen Exporten bei den Waren und Dienstleistungen. Sie beliefen sich im Vorjahr auf 16,6 Milliarden Euro, im Vergleich zu 2013 ein stolzes Plus von 52 Prozent. „Rund vier von zehn Euro des Tiroler Bruttoregionalproduktes werden durch den Export verdient“, verdeutlicht Stefan Garbislander. Die wichtigsten Handelspartner sind Deutschland (31%), die Schweiz und Liechtenstein (17%), Italien (10%), die USA (5%) und Frankreich mit 4 Prozent.

Apropos Exporte und Industrie: Zwar gilt Tirol gemeinhin als Tourismusland, was auch stimmt, wenn man sich die Bruttowertschöpfung von 13 Prozent und die rund 55.000 Beschäftigten vor Augen führt. Jedoch sind wir auch ein erfolgreiches Industrieland. „Die abgesetzte Produktion belief sich 2023 auf 13,9 Milliarden Euro und konnte somit in zehn Jahren um 45 Prozent gesteigert werden“, rechnet der Abteilungsleiter dazu vor.

Investitionen in Forschung und Innovation wichtig
Mit ein Grund, warum Tirol trotz der Krisen so gut dasteht, sind die Investitionen in Forschung und Innovation. Im Jahr 2021 wurden 544 Millionen Euro von den Betrieben in die Forschung investiert. Die Investitionen der Betriebe beliefen sich unterdessen im Jahr 2022 auf 4,6 Milliarden Euro.

Wie sich Tirols Wirtschaft weiterentwickeln wird, steht freilich noch in den Sternen. Angesichts der prognostizierten Rezession im heurigen Jahr sind die Aussichten in die Zukunft jedenfalls nicht wirklich rosig.

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