Rapid stürmte am Sonntag mit einem 2:1 gegen die Austria an die Tabellenspitze. Statt Jubel gab es nach dem Wiener Derby jedoch schwere Ausschreitungen. Nun drohen saftige Strafen.
„Die Nummer eins in Wien sind wir“, hallte es (kurz) durch Hütteldorf. Rapid führt nach dem 2:1 gegen die Austria sogar die Tabelle an, ist (vorerst) Spitzenreiter. Weil man erstmals seit 2017 wieder zwei Wiener Derbys in Folge gewann …
… aber nur Minuten später wurde das große, grün-weiße Fußballfest zu einem bitteren Fiasko. Weil aus dem violetten Gästesektor, aus dem schon während der Partie immer wieder idiotische Böller geflogen waren, plötzlich Leuchtstifte und Bengalen in den angrenzenden Familiensektor, wo Frauen und Kinder den Sieg feierten, flogen. Die Polizei reagierte aber nicht.
Szenen wie im Krieg
Woraufhin einige Rapid-Fans das Feld Richtung Austria-Sektor stürmten, dort flogen dann minutenlang die Bengalen hin und her. Szenen wie im Krieg. Aber selbst dann dauerte es noch Minuten, bis die Einsatzkräfte eintrafen, die Lage halbwegs beruhigen konnten. Die TV-Interviews musste aus Sicherheitsgründen in die Stadion-Katakomben verlegt werden. Wo man sprachlos war: „Natürlich bin ich darüber schockiert. Es ist ein No-Go, was da draußen gerade passiert“, war Rapids Trainer Robert Klauß sauer. „Das muss unterbunden werden. Wir Spieler und Trainer waren ja schneller dort, als die Einsatzkräfte.“
Auch Rapids Geschäftsführer Steffen Hofmann versuchte auf dem Schlacht-, pardon Spielfeld einzuwirken, war aber natürlich machtlos: „Es ist das zweite Derby in Folge bei uns, dass das passiert. Es ist nicht schön anzuschauen, wenn man sieht, was da alles in Richtung unseres Familiensektors fliegt.“
Da aber Rapids „Fans“ darauf „reagierten“, droht den Hütteldorfern – auch abseits vom Versagen des Ordnerdienstes – eine Strafe. Denn Rapid spielt ja auf Bewährung – jetzt blüht ein Punkteabzug. „Wir sind wieder die Leidtragenden“, wusste Klauß sofort.
„Das hat mit Fußball nichts zu tun“
„Es ist erschütternd, dass es in einem Land wie Österreich zu solchen Ausschreitungen kommen kann“, war auch Austrias Trainer Stephan Helm gezeichnet. „Das hat mit Fußball nichts zu tun. Da wird die Plattform für ganz andere Dinge benutzt.“
Weshalb – wie schon nach Rapids 3:0 im Februar – auch gestern der grün-weiße Derbysieg völlig zur Nebensache verkam. Zumal es auch neun Verletzte, davon sechs Polizisten gab. Und das nach einem Fußballfest ...
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