Kommt Kritik zu früh?

Hamann über Sabitzer: „Ich verstehe das nicht“

Marcel Sabitzer (Mitte) ließe sich von Nuri Sahin (li.) lieber woanders aufstellen. Didi Hamann (re.) versteht das nicht.

(Bild: AFP/APA/NICOLAS TUCAT, Mario Urbantschitsch)

„So einen Kommentar so früh in der Saison abzugeben – ich verstehe das nicht.“ Sky-Experte Didi Hamann zeigt sich von Marcel Sabitzers Aussagen unter der Woche irritiert. Wirklich überzeugen konnten Sabitzer und seine Dortmunder Hamann beim 1:5 in Stuttgart am Sonntag freilich auch nicht.

Die Expertenrunde bei „Sky90“ zeigte sich durchaus verblüfft. Borussia Dortmund war in der deutschen Bundesliga beim VfB Stuttgart gerade mit 1:5 untergegangen. Da wurde schneller allerhand bei den Schwarz-Gelben infragegestellt: etwa Trainer Nuri Sahin oder die ohnehin fehlende spielerische Überzeugung des BVB auch bei gewonnen Matches. Didi Hamann kam in diesem Kontext das Statement von Marcel Sabitzer von unter der Woche in den Sinn. Der ÖFB-Legionär hatte nach Dortmunds (staubtrockenem) 3:0-Auswärtssieg bei Brügge in der Champions League gemeint, er würde lieber auf der sogenannten „Sechs“ denn rechts außen spielen.

„Sonst kommt eins zum anderen“
Für Hamann unverständlich. „Er (Sabitzer, Anm.) spielt auch für die österreichische Nationalmannschaft nicht auf der Sechs, sondern außen. Auch da macht er seine Sache ja gut. So früh in der Saison so einen Kommentar abzugeben – ich verstehe das nicht.“ Hamanns Befürchtung: „Es gab in der Vorsaison eine Phase beim BVB, da haben die Spieler zu viel Macht gehabt.“ Der Verein müsse „sehr vorsichtig sein“, diverse Spieler „in Zaum zu halten, weil sonst eines zum anderen kommt.“

Trainer Sahin wollte dem Sabitzer-Interview nicht zu viel Bedeutung beimessen. Zwischen ihm und seinem Schützling sei „alles cool“, hatte er vor der Partie in Stuttgart gemeint. Ehe er Sabitzer gegen den VfB wieder auf Rechtsaußen brachte und durchspielen ließ.

Sabitzer selbst freute sich vor dem Stuttgart-Spiel noch über die Trophäe, die er von der UEFA erhalten hatte: für das „Team of the season“, zu dem Dortmund in der abgelaufenen Champions-League-Saison gewählt wurde.

Das Wochenende gerettet dürfte ihm der Pokal aber auch nicht haben – zumal das Spiel in Stuttgart danach stattfand.