Am Weißsee in Uttendorf/Pinzgau wird es am kommenden Sonntag finster! Der Zeller Hotelier Wilfried Holleis sperrt kurzerhand die Bergbahn zum Weißsee und das beliebte Berghotel Rudolfshütte zu. Ein langer Streit um den Ausbau des Hotels hat den Unternehmer dazu bewogen.
Am Enzingerboden ist ab kommender Woche Endstation! Die Seilbahn und das Berghotel Rudolfshütte schließen. Das hat Unternehmer Wilfried Holleis heute bekannt gegeben. Der Hotelier aus Zell am See, der Eigentümer der Gesellschaften ist, zieht mit Ende der Saison den Stecker. „20 Jahre Geschäftsführung und 25 Millionen Euro an Investments am Weißsee sind für mich und meine Familie mehr als genug.
Holleis hat in den vergangenen Jahrzehnten die Rudolfshütte (2300 Metern) ausgebaut und zu einem Drei-Stern-Plus-Hotel mit 250 Betten gemacht. Zuletzt wollte er die Bettenanzahl um weitere 160 erhöhen. Ein Rohbau dafür ist bereits errichtet. Jedoch kam im Juni noch ein Veto seitens der Landesumweltanwaltschaft (LUA), der den Bescheid für eine Umweltverträglichkeitsprüfung für den Erweiterungsbau, beeinspruchte.
Im Gespräch mit der „Krone“ prangert Holleis diese Entscheidung an: „Die Lua hat uns massiv Probleme gemacht, so kann man nicht wirtschaften.“ Der Unternehmer, der an drei Standorten im In- und Ausland vier Hotelbetriebe führt, ist jedoch vom Land enttäuscht. Die Politik sei betreffend Weißsee stets zurückhaltend gewesen. Einzig die Gemeinde Uttendorf sei Holleis und den Betrieben zur Seite gestanden.
Bergbahn defizitär, Hotel wirtschaftlich erfolgreich
„Ich will kein Geheimnis daraus machen, wir hätten für die kommende Wintersaison eine deutliche finanzielle Unterstützung seitens des Landes gebraucht“, sagt der Hotelier. Vor allem die in die Jahre gekommene Bergbahn mache wirtschaftliche Probleme, das Defizit sei, vor Abschreibungen, zuletzt 1,4 Millionen Euro gewesen.
Die Auslastung des Hotels liegt über 100 Prozent, aber der Abgang der Bahn ist für mich betriebswirtschaftlich nicht mehr sinnvoll, wenn der Ausbau der Rudolfshütte aus den oben genannten Gründen steht“, betont Hollleis.
Wie es nach der Schließung weitergeht, das weiß Holleis noch nicht. Von Liquidierung der Gesellschaften bis zur Übergabe sei alles denkbar. „Wir haben alles der Gemeinde um 1 Euro angeboten – aber: nichts“, so der enttäuschte Hotelier.
Ein Teil der 60 Angestellte sind Mitarbeiter im Hotelbetrieb. Sie wird Holleis in anderen Betrieben beschäftigen, soweit dies möglich ist. Rund ein Drittel sind Seilbahn-Mitarbeiter.
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