Wieder einmal ist das Sportliche eines Wiener Derbys von einem Nebenschauplatz überlagert worden. Werden in Zukunft die Auswärtsfans ausgesperrt? Die Initiative dazu müsste wohl von der Bundesliga ausgehen. Auch bei „Krone oder Kasperl“ waren die schlimmen Derby-Szenen natürlich ein Thema (oben im Video).
Diskussionen über strengere Einlasskontrollen, um pyrotechnische Gegenstände fernzuhalten, über die Einsatzstrategie der Polizei werden in den nächsten Tagen und Wochen zu führen sein. Über Sanktionen der Bundesliga wird man frühestens in den kommenden Tagen erfahren. Das nächste Wiener Derby findet erst am 15. Februar 2025 statt.
Klubs nicht begeistert
Ein Mittel könnten Risikospiele ohne Auswärtsfans sein. Wobei: Die Vereine würden dies ihrerseits nicht vorschlagen, hieß es unter vorgehaltener Hand. Eine solche Maßnahme müsste von der Bundesliga zumindest angestoßen, indem man die Klubs an einen Tisch bittet und ihnen einen Schulterschluss nahelegt, wenn nicht sogar aufgezwungen werden.
Strafsenat behandelt Krawalle frühestens nächste Woche
Der zuständige Bundesliga-Strafsenat wird mögliche Konsequenzen für Rapid und Austria frühestens nächste Woche in einer Sitzung behandeln. Da die Fans der beiden Klubs zahlreiche Übertretungen begangen haben, wie das Werfen von Böllern, Abbrennen von nicht angemeldeter Pyrotechnik, Raufereien etc., werden die Sanktionen wohl heftig ausfallen.
Rapid muss sich darauf einstellen, dass die vor Monaten ausgesprochene Bewährung für den Abzug eines Punkts widerrufen wird – der Punkteabzug wird dann nach der jahrelang gehandhabten Praxis allerdings erst nächste Saison schlagend. Um saftige Geldstrafen werden beide Vereine wahrscheinlich ebenso wenig herumkommen. Über alles Weitere, etwa die Sperre von Stadionsektoren oder mögliche Geisterspiele, kann derzeit nur spekuliert werden.
Unschöne Szenen am Sonntag
Fest steht: Nach den schlimmen Szenen am Sonntag muss sich etwas ändern! Austria-Fans warfen aus ihrem Sektor Böller auf die angrenzende Familientribüne und provozierten somit eine Rauferei, Rapid-Anhänger nahmen die Einladung an und stürmten wild in die andere Ecke des Stadions. Auch von ihnen flogen Leuchtkörper.
Polizei reagierte spät
Die wüsten Szenen erinnerten mitunter an den Platzsturm von Rapid-Fans im Mai 2011 im alten Hanappi-Stadion. Wieso die Polizei erst Minuten später reagierte und Einsatzkräfte ins Zentrum des Geschehens beorderte, wird in den diversen Nachbesprechungen aufzuklären sein. Drei Stadionbesucher und sechs Polizisten wurden insgesamt laut einer vorläufigen Einsatzbilanz der Polizei verletzt.
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