Terrorismus- und Radikalisierungsforscherin Daniele Pisoiu vom österreichischen Institut für internationale Politik lässt im Interview auf krone.tv aufhorchen: „Die Szene der Radikalisierten ist in den letzten Jahren gewachsen. So werden etwa im Internet Hinweise zum Bauen von Bomben gegeben. Radikalisierung passiert immer in einer Gruppe. Entweder online oder offline. Österreich und Deutschland sind im Gaza-Konflikt zur Zielscheibe geworden.“
Dies auch deswegen, weil beide Länder strikt auf Seiten Israels stehen würden. Vor allem Deutschland stünde im Fokus, es gäbe auch Listen, welche Länder – wie etwa Deutschland – Waffen nach Israel geliefert hätten. Die aktuelle Situation werde aber auch durch salafistische Prediger geprägt: „Das islamische Narrativ ist, wir sind im Krieg des Westens gegen die Muslime.“
Terrorismus- und Radikalisierungsforscherin Daniele Pisoiu im krone.tv-Talk
(Bild: krone.tv)
Dazu würde im Internet, etwa auf Youtube oder Social-Media-Kanälen wie Tiktok oder Instagram entsprechend kommuniziert. Auch weil die Reichweite des Internets groß sei. Pisoiu: „Die Rekrutierung erfolgt im jugendgerechten Stil. Da wird auch Entertainment großgeschrieben. Dazu passt auch der Kleidungsstil, es wird auch vieles mit Musik hinterlegt Die Botschaften sollen emotionalisieren und empören. Es sollen emotionale Bilder entstehen, teils wird auch mit KI gearbeitet.“
Akquisition von Amokläufern Die eigentliche Radikalisierung erfolge in Stufen: Auf Tiktok gäbe es ,Light-Botschaften´, auf Telegram werde härter radikalisiert. Das Alter radikalisierter Jugendlicher werde immer jünger. Bei der Akquisition gehe es aber auch um das Finden von Amokläufern. Die Senkung des Strafmündigkeitsalters von vierzehn auf zwölf oder gar zehn Jahre wäre aus Sicht Pisoius aber keine ideale Lösung: „Das ist nicht die goldene Lösung.“
Auch eine mögliche Überwachung der Messanger-Dienste wäre nicht ganz klar beantwortbar. Pisoiu: „Es ist vor allem die Frage, wie das geschehen soll. Es kann jedenfalls wohl keine pauschale Massenüberwachung geben.“
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