Verhetzungsverdacht

Polizei prüft Abschiebelied auf AfD-Wahlparty

Außenpolitik
23.09.2024 15:30

Nachdem AfD-Anhänger am Sonntag auf der Wahlparty der Brandenburger AfD in Potsdam ein Lied zum Thema Abschiebungen angestimmt hatten, prüft die deutsche Polizei jetzt den Verdacht der Volksverhetzung. Die AfD-Spitze bewertet das Abschiebelied als unproblematisch.

Hintergrund sei eine entsprechende Anzeige, teilte die Polizei in Potsdam mit. Der Polizei sei das Lied durch ein veröffentlichtes Video bekanntgeworden. „Daraufhin wurde eine entsprechende Anzeige aufgenommen und der Sachverhalt wird nun geprüft“, heißt es.

Anzeige wegen Vorwurfs der Volksverhetzung
Der Grünen-Politiker Volker Beck hatte auf X (vormals Twitter) geschrieben, er habe Anzeige wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung erstattet. Mehrere junge AfD-Anhänger hatten am Sonntagabend ein Lied zum Thema Abschiebungen angestimmt.

Zu der Melodie des Songs „Das geht ab. Wir feiern die ganze Nacht“ der Band Die Atzen sangen sie: „Hey, das geht ab, wir schieben sie alle ab, sie alle ab“. Dazu hielten sie eine Tafel mit der Aufschrift „Millionenfach abschieben“ hoch (siehe Video im Tweet unten).

Die Band reagierte mit einem Post auf Instagram auf den Fall. „Die Einzigen, die unseren Song umdichten dürfen, sind die Hertha BSC Ostkurve und SpongeBob.“ (siehe Posting unten). Für eine weitere Stellungnahme waren die aus Berlin stammenden Rapper nicht erreichbar.

Fans des Fußball-Zweitligisten Hertha BSC haben das Lied in „Hey, das geht ab, wir holen die Meisterschaft“ umgedichtet. Eine Version des Songs gibt es auch von der Zeichentrickfigur SpongeBob.

Parteispitze sieht das Lied als unproblematisch
Die AfD-Spitze bewertet das Abschiebe-Lied als unproblematisch. Der Vorsitzende der AfD-Brandenburg, René Springer, sagte, dieses Verhalten von Mitgliedern der Jungen Alternative sei relativ harmlos im Vergleich zu Forderungen der SPD-Parteijugend zu Abtreibungen. Das Lied sei Teil der Wahlkampfkampagne der Jugendorganisation Junge Alternative gewesen.

Der Bundesvorsitzende Tino Chrupalla sagte: „Wir reden hier über die Jugend. (...) Und auch sie hat ein Recht, ausgelassen zu feiern.“ Der brandenburgische AfD-Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt sagte: „Der wirkliche Skandal ist die alltägliche Kriminalität und Gewalt in Deutschland und nicht das Singen eines Liedes.“

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