Auf der am Mittwoch gestarteten Internetseite zeigt eine digitale Weltkarte die Herkunft der Cyberangriffe, die mehr als 90 Sensoren rund um die Uhr registrieren. Ein Echtzeit-Ticker meldet, welche Ziele die täglich bis zu 450.000 Angriffe ins Visier nehmen. Zudem zeigen Statistiken die aktuell häufigsten Angriffsarten und in welchen Staaten die aktivsten Angriffsserver stehen.
Allerdings bedeutet deren Standort nicht zwangsläufig, dass auch die Angreifer aus diesem Land stammen. "Die meisten Angriffe laufen automatisiert ab", erläutert Thomas Kremer, Datenschutz-Experte von der Deutschen Telekom. "Bildlich gesprochen schießen die Angreifer mit einer Schrotflinte ins Netz um zu sehen, wo Systeme Schwachstellen aufweisen."
"Honigtöpfe" locken Angreifer
Bei der Erfassung der Angriffe helfen rund um den Erdball verteilte Lockvogelsysteme. Diese sogenannten Honeypots täuschen Schwachstellen vor, um Angriffe zu provozieren, und dienen damit als Frühwarnsystem. So simulieren sie beispielsweise Smartphones mit Sicherheitslücken.
"Unsere Honeypot-Systeme zeigen, dass Angreifer das Bekanntwerden von Schwachstellen blitzschnell ausnutzen", sagt Kremer. "Kündigt ein Anbieter zum Beispiel eine Aktualisierung für sein Betriebssystem an, stürzen sich Angreifer regelrecht auf das Altsystem, um die Lücke zu finden, die das Update schließen soll."
"Updates wichtigste Sicherheitsvorkehrung"
Kunden sollten Aktualisierungen laut Kremer daher umgehend installieren - dadurch ließen sich 90 Prozent der Angriffe erfolgreich abwehren. Neben einem aktuellen Virenschutz sei dies die wichtigste Sicherheitsvorkehrung für alle IT-Anwender.
Das neue Portal der Telekom steht Sicherheitsexperten und anderen Interessierten frei zur Verfügung. Das Unternehmen teilt seine Erkenntnisse eigenen Angaben zufolge zudem Behörden und Sicherheitssoftware-Herstellern mit und nutzt sie selbst dazu, den Schutz der eigenen Systeme auf dem aktuellen Stand zu halten und Kunden bei konkreten Bedrohungen zu warnen. Ziel sei es, die Ausbreitung von Schadsoftware wie Viren, Würmern und Trojanern einzuschränken, so das Unternehmen in einer Mitteilung.
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