Schnell war den Gerichtsmedizinern klar: Hannes G. starb nicht im Jagdstand im bayrischen Burgheim, weil er mit seinem Gewehr leichtsinnig hantiert hatte - er wurde durch einen Distanzschuss getötet. Wenig später kannten die Ermittler auch den Todesschützen: Es handelt sich um einen Jagdkollegen. Dieser saß bei der Pirsch rund 100 Meter von seinem Freund entfernt auf einem Hochstand.
Einen einzigen Schuss will der 68-jährige Jäger in der Nacht zum Montag auf eine freie Wiese abgegeben haben. Doch er traf nicht die anvisierte Sau, sondern den 45-jährigen Jägerkollegen. Das habe der Pensionist aber gar nicht mitbekommen. Erst Stunden später, am frühen Morgen, sei er vom Hochstand gestiegen, um Hannes G. abzuholen. Doch da war der 45-Jährige, dessen 16-jährige Tochter nur unweit des Unglücksortes in einem Bauwagen schlief, schon lange tot.
Todesschütze in psychiatrischer Behandlung
Der Todesschütze wurde zur eigenen Sicherheit vorübergehend Psychiatern übergegeben. Nachdem er realisiert hatte, dass er das Leben seines Kollegen auf dem Gewissen hat, kündigte er Selbstmord an. Ein Lokalaugenschein soll nun die Version des 68-Jährigen belegen.
Der Waidmann wird sich jedenfalls vor Gericht verantworten müssen. Über einen etwaigen Entzug der Jagdkarte werde die Bezirkshauptmannschaft Imst entscheiden, erklärt Landesjägermeister Anton Larcher.
Kugelfang spielt bei Schussabgabe entscheidene Rolle
Unabhängig von den Details dieses Falls betont Larcher, wie streng die Handhabung der Waffe geprüft werde. "Diese Vorschriften muss ein Jäger auch um 4 Uhr in der Früh aus dem Schlaf beherrschen. Bei der Jagdprüfung droht das sofortige Aus, wenn jemand versagt." Auch der sogenannte Kugelfang spielt eine entscheidende Rolle. Vereinfacht ausgedrückt: Ein Jäger muss sicherstellen, dass seine abgefeuerte Kugel (auch wenn sie das Wild verfehlen sollte) in der weiteren Schussbahn keinen Schaden anrichten kann.
"Wenn sich ein Jäger am Hochstand befindet und schräg nach unten schießt, wird natürlich der Erdboden zum Kugelfang", erläutert der Landesjägermeister. Im konkreten Fall endete der Schuss leider im hölzernen Jagdstand und kostete so den 45-Jährigen das Leben.
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