Rapid und die Austria haben nach den Vorfällen rund um das 343. Wiener Derby am Sonntag gegen die Austria (2:1) unter anderem Stadionverbote angekündigt.
Von Rapid hieß es, man sei in engem Kontakt mit der Bundesliga, Sicherheitsdiensten und den zuständigen Behörden wie der Landespolizeidirektion Wien.
Zu den möglichen Sanktionen gegen Randalierer hieß es in der Aussendung: „Personen, die sich eines groben Fehlverhaltens schuldig gemacht haben, insbesondere durch Zünden von Böllern, Werfen von pyrotechnischen Gegenständen oder Stürmen des Spielfeldes, werden seitens des SK Rapid mit den dafür gültigen Sanktionen belegt. Das sind (a) die Verhängung eines unbefristeten Hausverbots im Allianz Stadion, (b) die Beantragung eines bundesweiten Stadionverbots sowie gegebenenfalls der Entzug von Mitgliedschaft und Jahreskarte.“
„Grundsätzlich ein sicherer Veranstaltungsort“
Die Hütteldorfer betonten außerdem, man habe in dieser Saison vor dem Derby fast 125.000 Zuschauer im Allianz Stadion begrüßt und dabei bewiesen, „dass die Heimstätte des SK Rapid grundsätzlich ein sicherer Veranstaltungsort ist. Umso bedauerlicher ist es, dass es am späten Sonntagnachmittag zu diesen Vorfällen kam und vor allem brandgefährliche Böller/Knallkörper in den Gästesektor des Stadions gelangen konnten und abgefeuert wurden. Wie dies trotz einer großen Anzahl von Sicherheitspersonal und Exekutive passierte, ist ebenso ein wichtiger Teil der Aufarbeitung der Ereignisse.“
Wenige Stunden danach folgte die Stellungnahme der Austria. „Jene klar identifizierbaren Personen, die Böller und andere entsprechend gefährliche Gegenstände gezündet und geworfen haben, werden mit einem lebenslangen Hausverbot in der Generali-Arena versehen und ein österreichweites Stadionverbot wird beantragt. Weiters wird gegen sämtliche Personen, die den Auswärtsblock verlassen und aktiv in Raufhandlungen auf dem Rasen verwickelt waren, ebenso ein entsprechendes Hausverbot ausgesprochen und Stadionverbot beantragt“, erklärten die Favoritner.
Gollowitzer: „Klarer Handlungsbedarf“
Klub-Präsident Kurt Gollowitzer ließ verlauten, man sehe einen „klaren Handlungsbedarf, den immer häufiger werdenden Ausschreitungen in Derbys strikt entgegenzutreten und werden mit höchster Konsequenz vorgehen. Szenen, wie sie sich am Sonntagabend zugetragen haben, haben nicht nur in einem Fußballstadion keinen Platz. Die allgemeine Entwicklung unserer Fanszene in den vergangenen Jahren steht in klarem Widerspruch zu den Vorkommnissen der letzten Derbys – hier gibt es großen Aufarbeitungsbedarf.“
Austria-Fanszene: „Völlig außer Kontrolle geraten“
Bereits zuvor hatte die aktive Fanszene der Austria reagiert. In einer Mitteilung am Montag zeigte man sich durchaus selbstkritisch und schrieb von einem „völlig außer Kontrolle geratenen Einsatz von Leuchtspurgeschossen, Böllern und bengalischen Fackeln“. Außerdem hieß es: „Bereits in Ober St. Veit gab es deutliche Durchsagen der Vorsänger, die Böllerei zu unterlassen, nachdem bereits in den U-Bahnstationen ein Missbrauch festgestellt wurde. Während des Spiels war die Lage stets unübersichtlich; es ließ sich nicht feststellen, woher die Böller kamen und somit konnte man auch nicht auf diejenigen einwirken, die welche geworfen haben.“
Das Werfen von Pyrotechnik diverser Art im Stadion sei „weiterhin ein klares No-Go“, war in dem Schreiben zu lesen. „Sowohl im Gästesektor als auch auf der Haupttribüne befinden sich Familien mit Kindern und Frauen, die niemals das Ziel einer Gefährdung werden dürfen.“
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