Fehlschlag für Kreml

Putins Höllenwaffe explodiert noch in ihrem Silo

Ausland
23.09.2024 16:46

Eigentlich soll es eine bahnbrechende russische Entwicklung sein, doch die Interkontinentalrakete „RS-28 Sarmat“ hat offenbar den vierten vehementen Rückschlag erleiden. Die von der NATO als „Satan 2“ (SS-X-30) bezeichnete „Weltzerstörer-Rakete“ explodierte noch im Raketensilo. Der Kreml gibt sich zu dem Vorfall wortkarg.

Es sei eine „wirklich einzigartige Waffe, die das Kampfpotenzial unserer Streitkräfte stärken“ werde, schwärmte Kreml-Chef Wladimir Putin nur kurz nach Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine. Bislang blieb es aber bei der bloßen Ankündigung – Anfang September dürfte nämlich ein weiterer Test mit der Rakete gehörig schiefgegangen sein.

60 Meter Krater statt Raketenstartplatz
Belegen sollen das Satellitenbilder des US-Unternehmens Maxar: Am 21. September registrierten diese einen ordentlichen Krater mit einem Durchmesser von etwa 60 Metern – und das unmittelbar am Startsilo auf dem Kosmodrom von Plesetsk im Norden Russlands. Die Aufnahmen lassen auch auf weitere Schäden in der Umgebung schließen, welche allesamt zu Beginn des Monats noch nicht ersichtlich waren.

Es dürfte sich bereits um den vierten Fehlschlag seit Beginn der Entwicklung von Putins Höllenwaffe handeln. Die soll in der Lage sein, Atomsprengköpfe zu transportieren und die weltweit größte Interkontinentalrakete überhaupt sein. Präsident Putin hatte die angebliche Super-Rakete bereits im Jahr 2018 angekündigt. Mitte 2023 erklärte er, die Sarmat-Raketensysteme werde „in naher Zukunft ihren Kampfeinsatz aufnehmen“. Schon damals zeigten sich internationale Waffenexperten diesbezüglich skeptisch.

„Unvergleichliche“ Waffe mit Rückschlägen
Die neue Sarmat-Rakete soll laut den Worten des russischen Präsidenten eine Reichweite von 18.000 Kilometern aufweisen – dies sei „unvergleichbar“, so Putin, denn auf diese Weise könne man etwa auch die Abwehrsysteme für Atomsprengköpfe überwinden.

Mit einem Startgewicht von über 208 Tonnen kann System bis zu 15 atomare Sprengköpfe mit mehreren, unabhängig voneinander ansteuerbaren Wiedereintrittskörpern, sowie einige in Russland entwickelte sogenannte Awangard-Hyperschall-Gleitflugkörper tragen.

Was genau beim Test der mit Flüssiggas betriebenen Sarmat schiefgegangen sein könnte, ist unklar. Auch, ob es sich um einen Unfall beim Tanken oder um einen Misserfolg bei einem Startversuch handelt, verraten die Satellitenbilder nicht.

„Gab einen ernsten Zwischenfall“
„Allem Anschein nach war es ein fehlgeschlagener Test“, erklärt der Analyst Pawel Podwig auf der Kurznachrichtenplattform X (vormals Twitter). „Es ist ein großes Loch im Boden“, erklärte er die Aufnahmen: „Es gab einen ernsten Zwischenfall mit der Rakete und dem Silo.“

Eine offizielle Bestätigung zu dem Vorfall gibt es noch nicht – der Kreml schweigt dazu eisern. In den vergangenen Tagen gab es auch keine Ankündigungen über geplante Tests.

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