Elf nicht zu empfehlen

Großer Test: Die besten Winterreifen für Ihr Auto

Motor
24.09.2024 00:01

Vier Winterreifen glatt durchgefallen, sieben weitere nicht zu empfehlen – Augen auf beim Winterreifenkauf, kann man sagen. Der ÖAMTC und seine Partner haben 28 Modelle in zwei Dimensionen untersucht – und natürlich auch gute Exemplare gefunden. Hier die Ergebnisse.

(Bild: kmm)

Getestet wurde in zwei Hauptkriterien: Einerseits wurde die Fahrsicherheit auf trockener, nasser und winterlicher Fahrbahn (70 Prozent der Gesamtwertung) beurteilt, andererseits wurden alle Testkandidaten in Hinblick auf ihre Umweltbilanz überprüft (30 Prozent).

Ein sehr gutes Ergebnis ist praktisch nicht erreichbar, sagt ÖAMTC- Reifenexperte Steffan Kerbl. So ist „gut“ das Topergebnis, „befriedigend“ mit Einschränkungen auch zu empfehlen. Von „genügend“ bewerteten Reifen rät der Klub dezidiert ab, von „nicht genügenden“ sowieso.

205/55 R16: Die untere Mittelklasse-Dimension
Die Ergebnisse in der Dimension 205/55 R16 91H im Schnelldurchlauf: Dreimal „gut“, jeweils viermal „befriedigend“ und „genügend“ sowie ein „nicht genügend“. Dabei sieht Kerbl die Modelle von Continental, Goodyear und Michelin ausgewogen: Es gibt keine gravierenden Schwächen auf den verschiedenen Fahrbahnverhältnissen, zudem punkten alle mit guter Laufleistung.

(Bild: ÖAMTC)

Die Unterschiede liegen im Detail: Während der Continental bei der Sicherheit den Spitzenplatz belegt und vor allem auf nasser und winterlicher Fahrbahn überzeugt, spielt der Michelin bei der Umweltbilanz seine Trümpfe aus und punktet in Sachen Laufleistung, Abrieb und Effizienz. Der Reifen von Goodyear liegt in beiden Hauptkriterien zwischen diesen beiden und ist damit der Allrounder unter den Top 3.

Die mit „Befriedigend“ beurteilten Reifen von Hankook, Dunlop, Nokian Tyres und Falken leisten sich in verschiedenen Kriterien leichte Schwächen – dennoch können sie, je nach Fahrprofil, eine Alternative darstellen, so der Experte.

Anders die Kandidaten von Zeetex, GT Radial, Vredestein und Pirelli: Ihre klaren Schwächen auf mindestens einer Oberfläche führen als Gesamtwertung zu einem Genügend.

Absolut untauglich ist der Winrun Winter-max A1 WR22: Der Winterreifen aus China fiel bei den Tests auf nasser Fahrbahn glatt durch – ein Straßenzustand, der gerade im Winter sehr häufig vorliegt.

(Bild: ÖAMTC)

215/55 R17: Die Dimension für SUV der unteren Mittelklasse
Von 16 Kandidaten in der SUV-Dimension sind drei besonders ausgewogen: „Goodyear, Dunlop und Vredestein können sowohl in der Sicherheit als auch in der Umweltwertung reüssieren und erhalten mit der Note ‘gut‘ eine klare Kaufempfehlung“, konstatiert Kerbl. Für das breite mit „befriedigend“ beurteilte Mittelfeld, in das sich die Modelle von Semperit, Hankook, Continental, Pirelli, Yokohama, Giti und Firestone einreihen, gelt: als Alternative akzeptabel, wenn man sich der jeweiligen Stärken und Schwächen der Reifen bewusst ist.

Am unteren Ende der Tabelle finden sich bei den 215ern zunächst drei Kandidaten, bei denen es nur für ein Genügend reicht: Viking, Kumho und Maxxis liefern Produkte ab, die zwar über eine gute Laufleistung verfügen, auf trockener Fahrbahn aber deutliche Mängel aufweisen.

Alle Testergebnisse im Überblick – zum Vergrößern bitte klicken! (Bild: ÖAMTC)
Alle Testergebnisse im Überblick – zum Vergrößern bitte klicken!

Drei Reifen sind „nicht genügend“: Der Triangle WinterX TW401 und der Davanti Wintoura + weisen eine sehr schwache Leistung auf nasser Fahrbahn auf – sie sind weit abgeschlagen. Anders der Reifen von Kenda, der im Nassen zwar gut funktioniert, dafür auf trockener Fahrbahn erhebliche Schwächen aufweist. Abgesehen davon wiegt ein Kenda Wintergen 2 KR501 rund 12,4 Kilo und damit um 3,6 Kilo mehr als der gleich dimensionierte Goodyear. Das gibt erhebliche Abzüge in der Umweltwertung.

Warum erneut kein „sehr gut“?
Die Schwierigkeit, beim Reifentest einen „Einser“ zu erreichen, erklärt der Klub-Techniker so: „Es gibt tatsächlich einige Reifen, die in einzelnen Bereichen die für ein ‘sehr gut‘ geforderten Werte erreichen. Das jedoch in allen getesteten Kriterien zu schaffen, ist kaum möglich, denn Top-Werte in einer Kategorie bedingen in der Regel Abstriche an einer anderen Stelle. Die Reifenherstellung ist also immer ein Kompromiss.“

Warum dürfen unsichere Reifen verkauft werden?
Die Tests des ÖAMTC und seiner Partnerorganisationen sind deutlich strenger als die für die Zulassung eines Produkts zu erfüllenden Normen – daher sind auch Produkte, die ein „nicht genügend“ erhalten, im Handel verfügbar. Kaufen sollte man sie jedoch nicht.

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(Bild: KMM)



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