„Krone“-Kommentar

Raketen in Wien – und in Beirut

Kolumnen
25.09.2024 06:00

Große Aufregung in Wien um Raketen – der Hooligans im Rapid-Stadion. Solche Raketen würde man sich heute in Beirut wünschen: Wenn es nur Feuerwerksraketen wären!

Der Libanon liegt im schwersten Raketenfeuer seiner Geschichte. Es ist furchtbar und grausam, aber die Videos zeigen auch die Ursache des Krieges. Sie zeigen die Sekundär- und Tertiärexplosionen nach Treffern auf Wohnhäuser.

Dort sind Raketen und Munition der Hisbollah gelagert: Hunderte Häuser, Tausende Raketen. Seit dem 8. Oktober, einen Tag nach dem Hamas-Überfall auf Südisrael, feuert die Hisbollah aus Solidarität Raketen auf Nordisrael – wahllos auf Zivilisten mit Toten und Verletzten. Eine komplette Jugendfußballmannschaft wurde auf dem Sportplatz getroffen und ausgelöscht.

Zehntausende Israelis mussten aus dem Norden evakuiert werden. Die seit 11 Monaten in Hotels lebenden Einwohner üben Druck auf die Regierung aus. Israels neues Kriegsziel heißt: Rückkehr der Evakuierten, Normalisierung im Norden – und Generalabrechnung mit der Hisbollah. Israel konnte nicht auf Dauer unter dem Damoklesschwert Tausender Raketen leben und sein Schicksal von der Gnade der schiitischen Hisbollah und ihrer iranischen Hintermänner abhängig machen.

Raketen in Wien – und in Beirut. Das Zitat von Papst Paul VI. von der „Insel der Seligen“ hält, solange es gelingt, den inneren Frieden aufrechtzuerhalten.

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