„Krone“-Serienkritik

Weit weg von Comic: Pinguin mischt die Mafia auf

Unterhaltung
24.09.2024 17:00

Hätten Sie ihn erkannt? Superstar Colin Farrell spielt in „The Penguin“ auf Sky stark verfremdet den humpelnden Schurken. Ein bildgewaltiges rohes Porträt von Gothams Unterwelt, das nicht mehr viel gemeinsam hat mit den Comic-Heften.

Wer beim Bösewicht Pinguin aus der Comicwelt von Batman sofort an den grotesk hergerichteten Danny DeVito mit seiner spitzen Nase und dem Zylinder aus dem Film „Batmans Rückkehr“ von Tim Burton denkt, wird überrascht sein. Denn in der neuen Adaption „The Penguin“ (ab sofort auf Sky) ist eigentlich nur noch der Serien-Titel übrig von dieser Gruselkreatur.

 Nur ein oder zweimal wird dem Gangster namens Oz Cobb der gemeine Spitzname, der auf seine Gehbehinderung abzielt, zugerufen. Auch vom Widersacher Batman fehlt jede Spur in dieser Comic-Serie, die keine sein will. Stattdessen sehen wir ein Mafia-Epos feinster Sorte, düster, bildgewaltig und voller roher Gewalt und Familienfehden.

Sofia Falcone verfolgt Rachepläne. (Bild: HBO)
Sofia Falcone verfolgt Rachepläne.

Mittendrin der unscheinbare Handlanger Oz Cobb, den viele belächeln. Doch er hat sich hohe Ziele gesteckt. Bis die mächtigsten Gangster von Gotham merken, was er vorhat, hat Cobb seine Krallen schon tief ins kriminelle Gefüge geschlagen und spielt die Banden gegeneinander aus. Zur Seite steht ihm der jugendliche Victor (starke Leistung von Rhenzy Feliz), den er unter seine Fittiche nimmt und ihm die Unterwelt erklärt.

Entstellter Bösewicht mit heiserer Stimme
“The Penguin“ ist dann am stärksten, wenn die Machtverhältnisse kippen und fragile Loyalitäten brechen. So wie zwischen Cobb und Mafia-Spross Sofia Falcone (etwas zu aufgesetzt von „How I Met Your Mother“-Star Cristin Milioti). Wenn man sich nicht sicher ist, ob man den Pinguin eigentlich scheitern oder siegen sehen will. Colin Farrell tanzt virtuos auf diesem Drahtseil und genießt es offensichtlich, diesen entstellten Bösewicht mit heiserer Stimme zu spielen. Seine Fans könnten etwas irritiert davon sein, dass man den Hollywood-Star so gar nicht erkennt.

Regen, Dunkelheit, unsichere Gegenden: Die Stadt Gotham spielt fast schon eine eigene Hauptrolle in „The Penguin“. (Bild: HBO)
Regen, Dunkelheit, unsichere Gegenden: Die Stadt Gotham spielt fast schon eine eigene Hauptrolle in „The Penguin“.

Leider hat die Serie aber auch ordentliche Längen und Handlungsstränge, die sich in leicht abgewandelter Form wiederholen. Wie so oft hätten statt acht rund einstündigen Folgen sicher auch sechs gereicht, um die Geschichte zu erzählen und die Serie gleichzeitig knackiger und flotter zu machen. Am Ende der Staffel zieht das Tempo aber wieder an, und der Pinguin überrascht uns noch mit dem einen oder anderen Ass im Ärmel ...

„The Penguin“, ab sofort auf Sky

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