Deutsche blechen jetzt
Raser straffrei: Italien beklagt sich über Wien
Die Schonfrist für deutsche Verkehrssünder im Italien-Urlaub ist vorbei: Nach monatelangem Streit zwischen beiden Ländern müssen deutsche Autofahrer nun wieder mit Strafzetteln aus Italien rechnen, berichtete die deutsche Nachrichtenagentur dpa am Dienstag. In Rom beklagt man im selben Atemzug aber die schwierige Zusammenarbeit mit Wien.
Wie Italiens Verkehrsministerium am Dienstag bestätigte, einigten sich beide Seiten über den weiteren Austausch von Halter- und Fahrzeugdaten. Strafen an österreichische Lenker werden noch nicht zugestellt.
Laut dem Verkehrsministerium in Rom ist Italien jetzt wieder komplett an einem System beteiligt, das innerhalb der EU den Austausch von Fahrzeug- und Halterdaten regelt.
Problem mit Österreich noch nicht behoben
Nachdem Italien wiederholt Daten auch für andere Verstöße abgerufen hatte, gab das deutsche Kraftfahrtbundesamt seit mehr als einem Jahr keine Informationen mehr weiter. Das Problem mit Österreich sei noch nicht behoben, verlautete es aus dem italienischen Verkehrsministerium, das „Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit“ mit Wien beklagte.
Durch das EUCARIS-System (European Car and Driving Licence Information System) wird den Behörden der direkte Zugriff auf die entsprechenden Register der anderen EU-Staaten ermöglicht. Der Datenaustausch beruht auf Gegenseitigkeit – Daten werden nur mit jenen Staaten getauscht, die die Richtlinie umgesetzt haben.
Es geht um viel Geld
Allein im Südtiroler Meran konnten zuletzt gut 4000 Verkehrsstrafen im Wert von 230.000 Euro an deutsche, österreichische und zuletzt auch niederländische Autofahrer nicht versandt werden, weil diese drei EU-Staaten den Zugang zu den Daten blockieren. Mit dem Fall beschäftigte sich Verkehrsminister Matteo Salvini. Dieser betonte, dass die Probleme mit den Niederlanden bald behoben werden sollen.
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