Heftiger Beschuss

Libanon: Blauhelmsoldaten stellen Patrouillen ein

Ausland
24.09.2024 14:14

Der immer intensivere gegenseitige Beschuss zwischen der Hisbollah und Israel lässt nun auch bei der UNO-Beobachtermission UNIFIL, an der Bundesheersoldaten beteiligt sind, die Alarmglocken schrillen. Aus Sicherheitsgründen sind Patrouillen im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon bis auf Weiteres ausgesetzt.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) zeigte sich besorgt. Der Truppe gehe es aber „gut“. „Die Lage bei unserer Truppe in UNIFIL ist unverändert. Wir schauen natürlich mit besorgten Augen in die libanesische Republik“, erklärte Tanner am Dienstag. Insgesamt seien derzeit rund 170 österreichische Soldaten an Ort und Stelle im Einsatz. „In einer derartigen Situation ist es wichtig, dass unsere Blauhelmsoldaten in ihren Stützpunkten bleiben“, betonte Tanner. Bei einem Alarm würden die vorgesehenen Schutzräume bezogen. Die Kräfte seien darauf eingestellt.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner versichert: Österreichischen Bundesheersoldaten geht es gut, sie sind in Sicherheit. (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner versichert: Österreichischen Bundesheersoldaten geht es gut, sie sind in Sicherheit.

„Angesichts der immer wieder aufkeimenden Unruhen im Libanon, ist es für unsere Truppe tatsächlich nichts Neues“, versuchte die Ministerin aber ein wenig zu relativieren. Sollte es vor Ort zu gefährlich werden, obliege dies der Beurteilung und Verantwortung der UNIFIL bzw. der Vereinten Nationen.

Blauhelmsoldaten bei Explosion verletzt
UNIFIL überwacht seit 1978 das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Im August wurden drei Blauhelmsoldaten bei einer Explosion in der Nähe ihres Fahrzeugs im Südlibanon leicht verletzt. Die Mission – eine der ältesten aktiven im Rahmen der UNO – umfasst etwa 10.000 Soldaten und 800 Zivilisten. Von diesen wurden angesichts der angespannten Situation einige bereits in den sichereren Norden des Landes geschickt, hieß es. Seit Beginn der Mission kamen mehr als 300 Einsatzkräfte der Friedenstruppen ums Leben.

Knapp 500 Tote durch israelischen Beschuss
Weit mehr als 300 Todesopfer haben die israelischen Bombardements der letzten Tage im Libanon gefordert. Am Montag griff die Armee nach eigenen Angaben mehr als 1600 Ziele an. Dabei sei eine „große Zahl“ an Hisbollah-Mitgliedern getötet worden, erklärte Israels Militär. Nach Angaben der libanesischen Regierung wurden bei den israelischen Angriffen am Montag mindestens 492 Menschen getötet. Am Dienstag sprach Gesundheitsminister Firass Abiad von nunmehr 558 Toten. Darunter seien 50 Kinder und 94 Frauen. 1835 Menschen seien verletzt worden. 

Die israelische Armee greift auch Wohnviertel an, weil sich dort Munitionslager der Hisbollah befinden sollen. (Bild: AP ( via APA) Austria Presse Agentur/Hassan Ammar)
Die israelische Armee greift auch Wohnviertel an, weil sich dort Munitionslager der Hisbollah befinden sollen.

Israels Militär-Generalstabschef Herzi Halevi kündigte indes weitere Angriffe auf die Hisbollah an. Der Miliz dürfe keine Pause gegönnt werden. „Die Situation erfordert anhaltendes, intensives Handeln in allen Bereichen.“ Später teilte das Militär mit, Ziele in Beirut angegriffen zu haben. Der Luftangriff habe einem Kommandanten der Hisbollah gegolten, verlautet aus Sicherheitskreisen im Libanon.

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