Der Grazer Metahofpark wird – so wie seit Mitte Juli der Volksgarten – wieder zur Schutzzone: Wie schon 2019 und 2020 will die Polizei zum Schutz anderer und vor allem der Jugend Personen aus den Parks wegweisen können. Treffen soll es vor allem Drogendealer.
Innenminister Gerhard Karner und Landeshauptmann Christopher Drexler (beide ÖVP) haben die Maßnahme am Dienstag bekannt gegeben. Hintergrund sei die erwartete Verdrängung der Suchtmittelszene gewesen.
Nach zwei Monaten Schutzzone im Volksgartenpark haben Dealer ihre Geschäfte in den nahen Metahofpark verlagert. Darum soll nun auch dort verstärkt kontrolliert und gegebenenfalls Wegweisungen ausgesprochen werden.
Mit dieser repressiven Maßnahme werde sich nun zwar die Drogenszene in andere Bereiche der Stadt verlagern. Das wollen Beamtinnen und Beamte aber genau beobachten. Für Anrainer der beiden Schutzzonen sei es laut Drexler ein „Aufatmen“.
Seit der Einführung der Schutzzone im Volksgartenpark am 15. Juli 2024 wurden mehr als 130 Betretungsverbote aufgrund des Verdachts gerichtlich strafbarer Handlungen ausgesprochen, schilderte Innenminister Karner. Rund 800 Personen wurden in den gut zwei Monaten überprüft. Mehr als 50 Mal gab es Anzeigen wegen der Missachtung eines bereits ausgesprochenen Betretungsverbots. Strafen von bis zu 4.600 Euro (im Wiederholungsfall, Anm.) sind dabei zu erwarten.
Es wird nun an bestimmten Brennpunkten aufgeräumt.
Innenminister Gerhard Karner
Bei den intensiven Kontrollen in der Schutzzone stellten die Beamten rund 30 Mal Suchtmittel sicher. 35 Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz wurden erstattet. Zudem wurden betrunkene oder unter Drogeneinfluss stehende Personen am Steuer von Fahrzeugen erwischt.
Mit der Verdrängung in den nahen Metahofpark hatte die Polizei übrigens gerechnet. Darum werde nun auch dieser Bereich zur Schutzzone – vorerst für ein halbes Jahr mit der Option auf Verlängerung. „Es wird nun an bestimmten Brennpunkten aufgeräumt“, fasste Karner zusammen.
Landeshauptmann Drexler betonte, dass man mit den Schutzzonen in beiden Parks bereits vor vier Jahren gute Erfahrungen gemacht habe. Er sei sich bewusst, dass es nur eine temporäre Maßnahme sein könne, aber es entwickle sich eine gewisse Nachhaltigkeit. „Ich bin jedenfalls froh über Ruhe und Ordnung“ in der Gegend, die ihm am Herzen liege, weil er selbst in der Nähe aufgewachsen ist.
Keine Lösung für die Ewigkeit
Stadtpolizeikommandant Thomas Heiland unterstrich die Maßnahme als eine vorübergehende: „Sie ist nicht darauf ausgerichtet das Suchtproblem für alle Ewigkeit zu lösen.“ Schutzzonen würden immer wieder verordnet werden, wenn sie nötig seien. Das Lagebild verändere sich ja immer wieder.
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