Forderung nach Attacke

Linzer Volksgarten soll eine Schutzzone werden

Oberösterreich
25.09.2024 06:00

Nach einer wilden Messerattacke Samstagmittag am helllichten Tag fordert die FPÖ polizeiliche Maßnahmen im Linzer Volksgarten. Laut Anrainern haben vor allem die Drogendelikte in letzter Zeit stark zugenommen. Zwei Beispiele aus Linz zeigen, wie eine Schutzzone funktionieren kann.

Fünf Personen, die lautstark in Streit gerieten, eine davon mit einem 35 bis 40 Zentimeter langen Messer bewaffnet: Diese wüste Szene Samstagmittag im Linzer Volksgarten schockte viele Anrainer. Der Angreifer, ein 25-jähriger Somalier, der zur Tat 1,6 Promille Alkohol intus gehabt haben soll, sitzt seither in Untersuchungshaft.

Drogengeschäfte „in den Kellern“
„Seit einigen Wochen haben sich im Volksgarten vermehrt ausländische Drogendealer breitgemacht. Darüber haben sich sogar schon jene Gruppen beschwert, die hier früher für Unruhe gesorgt haben. Die momentane Situation ist einfach nicht tragbar“, sagt FPÖ-Sicherheitsstadtrat Michael Raml. Anrainer sprechen auch von Drogengeschäften „in den Kellern“ rund um den Volksgarten.

So funktioniert eine Schutzzone
Raml fordert nach dem aktuellen Vorfall zusätzlich zum bereits geltenden Alkoholverbot im Volksgarten eine polizeiliche Schutzzone. Doch was ist das überhaupt? Im Bereich einer Schutzzone kann die Polizei Personen, von denen strafbare Handlungen begangen werden, das Betreten verbieten und sie aus dieser Zone wegweisen. „Damit hätten wir ein noch effizienteres Sicherheitspaket für den Volksgarten“, fordert Raml.

Bis zu 4000 Euro Strafe
Wer trotz eines Betretungsverbotes die Schutzzone betritt, begeht eine Verwaltungsübertretung und muss bis zu 1000 Euro, im Wiederholungsfall bis zu 4000 Euro Strafe zahlen. Kann die Person nicht bezahlen, droht eine Ersatzfreiheitsstrafe von bis zu vier Wochen. Der Linzer Hessenpark und die Kremplstraße sind bereits seit 1. Juni 2018 solche Schutzzonen. Seither gab es 317 (Hessenpark) beziehungsweise 734 (Kremplstraße) Wegweisungen. Zusätzlich kam es zu zahlreichen Anzeigen.

Zitat Icon

Wir brauchen zusätzlich zum Alkoholverbot eine polizeiliche Schutzzone, am besten auch für die Straßenzüge rundherum.

Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) (Bild: © Harald Dostal)

FPÖ-Stadtrat Michael Raml fordert eine polizeiliche Schutzzone

Von 1. Dezember 2023 bis 27. Mai dieses Jahres wurden im Hessenpark 32 Delikte angezeigt: 12 wegen Diebstahl, 13 wegen Diebstahl durch Einbruch, drei wegen Körperverletzung und zwei nach dem Suchtmittelgesetz. Vor allem im Bereich der Kremplstraße hat man mit Drogendelikten zu kämpfen. Im selben Zeitraum wurden dort insgesamt 410 Straftaten angezeigt – 379 davon waren auf Suchtmittel zurückzuführen.

„Krone“-Kommentar
Neues Platzerl ist schnell gefunden

Früher war es der Hessenpark oder der Vorplatz beim Linzer Hauptbahnhof. Jetzt haben sich die Dealer offenbar den Volksgarten als neuen Drogenumschlagplatz ausgesucht. Die Lage ist für die Straftäter „optimal“: mit den Öffis gut erreichbar, bei einer Polizeikontrolle kann man in alle Richtungen flüchten – und man ist zentral.

(Bild: Krone KREATIV, Alexander Schwarzl, Markus Wenzel)

Und das ist das große Problem. Nur wenige Meter daneben toben kleine Kinder am Spielplatz und schlendern unbeteiligte Passanten über die Landstraße.

Aber eines ist leider auch sicher: Sollte wirklich eine Schutzzone kommen, haben die Dealer schnell ein neues Platzerl gefunden.

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