Die größte Schadenssumme ihrer Geschichte wird wahrscheinlich die Niederösterreichische Versicherung (NV) auszahlen müssen. Obwohl im Regelfall Hochwasserschäden mit nur 10.000 Euro gedeckelt sind, bereitet man sich auf bis zu 100 Millionen Euro Gesamtschaden vor. Indes bangt man um die Feldfrüchte, die noch nicht eingebracht wurden.
Erst wenn die Fluten weg und die Felder befahrbar sind, kann man das Ausmaß der Unwetterkatastrophe für die Landwirtschaft genauer abschätzen. Gewissheit hat bereits Reinhard Zeilinger aus Rudmanns bei Zwettl auf seinen Sonnenblumenfeldern, denn dort wurde der Großteil vernichtet. „Zuerst weichte das Wasser den Boden auf, der darauffolgende Wind riss die Pflanzen um“, schildert der 43-Jährige, der die Kerne ab Hof verkauft.
Millionen Euro an Schäden auf den Feldern
Der Großteil der Ernte ist bereits eingefahren, aber Kulturen, wie eben Sonnenblumen sowie Ölkürbisse, Sojabohnen, Erdäpfel, Zuckerrüben, Mais und auch das Grünland werden teils stark betroffen sein, weiß man in der NÖ Landwirtschaftskammer und bei der Hagelversicherung, die die Ernteausfälle sowie auch die Schutzeinrichtungen der Feldfrüchte versichert. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Hagelversicherung geht von einem Gesamtschaden von zehn Millionen Euro – sieben Millionen Euro alleine in NÖ.
Höchste Zahlungen in Firmengeschichte
Zehn Millionen Euro hat die Niederösterreichische Versicherung (NV) schon ausgezahlt. Mit mehr als einem Viertel aller versicherten landwirtschaftlichen sowie privaten und kommunalen Gebäude ist sie Marktführer in NÖ. Generaldirektor Stefan Jauk betont, dass vor allem rasche Hilfe doppelt zähle – mit einem Gesamtschaden von wahrscheinlich 70 bis 100 Millionen Euro wäre dieser der höchste in der Geschichte des Unternehmens.
Es handelt sich vermutlich um den größten Schaden in der Geschichte der NV. Wir haben bereits zehn Millionen Euro ausbezahlt, es zählt jetzt vor allem rasche Hilfe!
Stefan Jauk, Generaldirektor der Niederösterreichischen Versicherung
Bild: www.charakter.photos | Philipp Monihart
„1800 Schäden sind bereits fertig abgewickelt“, erklärt Jauk auch, dass im Regelfall Hochwasserschäden nur mit 5000 Euro für Gebäude sowie 5000 Euro für Inventar bedeckt sind. Über Rückversicherungen habe man das Risiko so breit verteilt, dass die Naturkatastrophe keine wirtschaftliche Bedrohung für die NV darstelle.
Erleichterungen für Katastrophenopfer
Dass man die Gesamtschäden noch nicht abschätzen könne, die Ernte in den betroffenen Gebieten aber klar verzögert werden würde, meint Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Das Ministerium arbeite an Erleichterungen bei Verpflichtungen und Fristen.
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