Lange Haftstrafe

9 Stiche mit Schraubenzieher in Hals und Nacken

Der Linzer Anwalt Andreas Mauhart verteidigte den Angeklagten.

(Bild: Scharinger Daniel/Pressefoto Scharinger © Daniel Scharinger)

Zwei ehemalige Betreiber eines Pizza- und Kebab-Lokals in Ried im Innkreis (OÖ) gerieten im April in einen heftigen und vor allem blutigen Streit, der mit einer lebensgefährlichen Schraubenzieher-Attacke endete. Der Täter muss lange in Haft. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

Sie hatten gemeinsam ein Pizza- und Kebab-Lokal in Ried im Innkreis betrieben, doch es gab immer wieder Streitigkeiten – natürlich wegen Geld. Die Lage eskalierte, und am Dienstag stand ein 37-jähriger Gastarbeiter aus der Türkei vor dem Landesgericht Ried – wegen Mordversuchs.

Aussprache endete blutig
Am 28. April dieses Jahres wollten sich der 37-jährige Angeklagte und sein späteres Opfer (34) noch einmal zu einer Aussprache treffen, doch die Situation eskalierte sehr schnell. Es sei zu einer Rangelei gekommen, bei der er Schmerz gespürt habe und befürchtete, der andere habe ein Messer, deswegen habe er zu dem Schraubenzieher gegriffen, schilderte der Angeklagte die dramatische Situation.

Opfer lebensgefährlich verletzt
Die Folgen waren lebensbedrohlich. Der 37-Jährige habe neunmal auf das Opfer eingestochen, und ihm – als es schon am Boden lag – noch einmal ins Schulterblatt gestochen, trug die Staatsanwaltschaft vor. Insgesamt gingen sieben Stiche in den Hals-/Nackenbereich, der 34-Jährige lag mehrere Tage auf der Intensivstation.

Tat auf Video zu sehen
Auf dem vor Gericht gezeigten kurzen Video aus der Überwachungskamera sah man, dass es sofort zu einer Rauferei gekommen war und das Opfer danach noch schimpfen und gehen konnte. Der Schwiegervater des 37-Jährigen sagte als Zeuge, dass das Opfer in der türkischen Community einen schlechten Ruf habe. Laut einer Vereinbarung hätte sein Schwiegersohn das Geschäft verlassen und der Partner fortlaufend seine Schulden zurückzahlen sollen. Ein weiterer Tatzeuge, der später in den Raum gekommen war, zog damals den 37-Jährigen von dem 34-Jährigen weg. Erst durch dessen Eingreifen sei der Angriff beendet worden.

Lange Haftstrafe
Das Urteil: 11 Jahre unbedingte Haft wegen Mordversuchs. Das Urteil ist allerdings nicht rechtskräftig. Der Verteidiger meldet Nichtigkeit an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab.