Der eskalierende Nahost-Konflikt hat am Dienstag den Auftakt der UNO-Generaldebatte beherrscht. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu gar mit Hitler verglichen. Das Außenministerium in Wien reagierte empört.
„So wie Hitler vor 70 Jahren durch die Allianz der Menschheit gestoppt wurde, so müssen auch Netanyahu und seine Mörderbande durch die Allianz der Menschheit gestoppt werden“, sagte Erdogan am Dienstag in New York.
Der UNO-Sicherheitsrat sei im Gazastreifen tatenlos, Israels Regierung begehe „Völkermord“. „(...) Worauf wartet ihr noch, um dieser Grausamkeit, dieser Barbarei ein Ende zu setzen?“, sagte der türkische Präsident vor zahlreichen Staats- und Regierungschefinnen und -chefs aus aller Welt (siehe Video oben).
„Mehr als entsetzlich“
In Bezug auf Hitler reagierte das Außenministerium in Wien prompt und empört. „Vergleiche mit dem dunkelsten Kapitel unserer Geschichte sind mehr als entsetzlich. Wir lehnen eine derartige Polemik, wie sie der türkische Präsident betreibt, ab. In einer solch alarmierenden Phase Öl ins Feuer zu gießen, ist völlig unverantwortlich. Jeder sollte sich um Deeskalation bemühen, in Worten und Taten“, teilte das Ministerium am Dienstagabend auf der Plattform X mit.
Hier sehen Sie den Tweet des Außenministeriums.
Netanyahu verschob Reise
Dieser Sichtweise hat sich auch US-Präsident Joe Biden angeschlossen. Er warnte vor einem „umfassenden Krieg“ im Libanon und appellierte an die Konfliktparteien, weiter an einer diplomatischen Lösung zu arbeiten. Es sei Zeit, „diesen Krieg zu beenden“ und ein Abkommen zu schließen, sagte Biden in Bezug auf den Gazastreifen.
Die Situation im Gazastreifen sei „ein ständiger Albtraum, der die ganze Region ins Chaos zu stürzen droht“, sagte UNO-Generalsekretär António Guterres.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu verschob unterdessen seine Reise zur UNO-Generaldebatte aufgrund des Konflikts mit der Hisbollah. Er werde am Donnerstag in New York ankommen und am Freitag seine Rede halten, hieß es.
Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) wird ebenfalls am Donnerstag erwartet und eine Rede halten.
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