WHO-Studie aus Europa

Online-Verhalten von Jugendlichen problematischer

Web
25.09.2024 09:31

Mehr Jugendliche als zuvor haben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO in Europa Probleme damit, ihre Smartphones zur Seite zu legen. Neuen Daten des WHO-Regionalbüros Europa zufolge zeigt mittlerweile mehr als jeder zehnte Heranwachsende Anzeichen für ein problematisches Social-Media-Verhalten.

Mädchen sind häufiger (13 Prozent) als Buben (neun Prozent) betroffen. Mehr als jeder und jede Dritte (36 Prozent) berichtete demnach davon, konstant mit Freunden online in Kontakt zu sein.

Insgesamt ist die als problematisch eingestufte Social-Media-Nutzung unter Teenagern von sieben Prozent der Jugendlichen im Jahr 2018 auf elf Prozent im Jahr 2022 angestiegen, wie die WHO Europa auf Basis einer umfassenden Befragung mitteilte.

Auch Gaming-Verhalten immer problematischer
Hinzu kommt laut WHO die weitere Erkenntnis, dass zwölf Prozent der Jugendlichen Gefahr liefen, ein problematisches Gaming-Verhalten zu entwickeln, hierunter Burschen deutlich stärker als Mädchen. Die in Kopenhagen ansässige Organisation sieht in diesen beiden Erkenntnissen Grund zur dringenden Sorge hinsichtlich der Auswirkungen der digitalen Technologie auf die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden der Jugend in Europa.

Soziale Medien haben nicht nur Nachteile – aber nur, wenn man sie richtig nutzt. (Bild: stock.adobe.com)
Soziale Medien haben nicht nur Nachteile – aber nur, wenn man sie richtig nutzt.

„Es ist klar, dass soziale Medien sowohl positive als auch negative Folgen für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Jugendlichen haben können“, erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. Daher sei die Vermittlung von digitaler Kompetenz so wichtig. Dennoch sei diese in vielen Ländern unzureichend oder halte mit dem Tempo der Entwicklung nicht Schritt.

Social Media kann auch Bindungen stärken
Mit sofortigen und nachhaltigen Maßnahmen müsse Jugendlichen dabei geholfen werden, die potenziell schädliche Social-Media-Nutzung in den Griff zu bekommen. Sie könne ansonsten zu Depressionen, Mobbing, Angst und schlechten schulischen Leistungen führen, warnte Kluge. Richtig genutzt können soziale Netzwerke demnach aber auch stärkere soziale Bindungen mit sich bringen.

Problematische Online-Nutzung ähnelt Suchtverhalten
Die neuen WHO-Erkenntnisse sind Teil einer umfassenden Gesundheitsstudie, für die im Jahr 2022 fast 280.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 11, 13 und 15 Jahren aus 44 Ländern und Regionen in Europa, Zentralasien und Kanada befragt wurden. Als problematische Social-Media-Nutzung wird dabei ein durch suchtähnliche Symptome charakterisiertes Verhaltensmuster definiert, das sich etwa dadurch äußert, dass man die Nutzung nicht mehr kontrollieren kann, Entzugserscheinungen zeigt oder andere Aktivitäten vernachlässigt.

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