„Krone“-Serienkritik

„Nobody Wants This“: Rabbi liebt Sex-Podcasterin

Kristen Bell und Adam Brody erzählen in der neuen Netflix-Serie eine außergewöhnliche – und sehr unterhaltsame – Liebesgeschichte von zwei Menschen, die aus unterschiedlicheren Welten nicht sein könnten.

Bei den Worten „romantische Komödie“ und „Netflix“ stellt es einem aus Reflex die Nackenhaare auf. Und jetzt kommt auch noch eine als mehrteiligen Serie daher? Bitte nicht! Doch wie heißt so schön: never judge a book by its cover – beurteile ein Buch nie nach seinem Einband oder in diesem Fall die Serie nach ihrem Plakat.

Ungleiches Paar: Sex-Podcasterin Joanne (Kristen Bell) ist in Rabbi Noah (Adam Brody).

(Bild: Netflix)

Schon die Hauptdarsteller Adam Brody und Kristen Bell hätten ein Hinweis sein können, dass uns etwas anderes erwarten könnte, als die immer wieder gleich erzählte Geschichte, mit anderen (aber meistens doch irgendwie gleich aussehenden) Darstellern. Die Prämisse sieht in diesem Fall so aus: Joanne (Bell) trifft bei einer Dinnerparty auf Noah (Brody) und es funkt ordentlich zwischen den beiden, obwohl sie nicht aus unterschiedlicheren Welten sein könnten. Er ist auf dem Weg Oberrabbiner seiner Gemeinde zu werden und sie betreibt hauptberuflich mit ihrer Schwester Morgan (Justine Lupe) einen erfolgreichen Podcast über Liebe, Sex und – hauptsächlich gescheiterten – Beziehungen. Weshalb die frisch entflammte Liebe zwischen den beiden ebenfalls zum Scheitern verurteilt zu sein. Ein Oberrabbiner, der mit einer „Schickse“, also einer Nicht-Jüdin, liiert ist und eine glücklich vergebene Podcasterin, die über dysfunktionale Beziehungen predigt – das kann nicht funktionieren

In ihrem Podcast reden Joanne (Bell) und ihre Schwester Morgan (Lupe) über Liebe, Sex und Beziehungen.

(Bild: © 2024 Netflix, Inc.)

Die Serie tut es jedenfalls auf voller Länge. Die zehn kurzweiligen, knapp halbstündigen Episoden sind vollgepackt mit witzigen und intelligenten Dialogen sowie charismatischen, liebenswerten und nervigen Charakteren, die auch ihre Macken haben dürfen. Und siehe da: Die Nackenhaare haben sich wieder sanft an den Körper geschmiegt.