Zuschauer schockiert
Live im TV: Italiener gesteht Mord an Mutter
Ein unfassbarer Mord-Schock erschüttert Italien! Lorenzo Carbone (50) gestand vor laufenden Kameras, seine 80-jährige Mutter Loretta Levrini kaltblütig erwürgt zu haben – und das live im italienischen Fernsehen. Kritiker fordern Konsequenzen und werfen den Medien schamlose Sensationsgier vor.
„Ich habe sie erwürgt“ – diese Worte von Lorenzo Carbone schockierten Italien, als sie der Fernsehsender Pomeriggio5 ausstrahlte. Der 50-jährige Mann aus der Provinz Modena hatte seine demenzkranke Mutter, die 80-jährige Loretta Levrini, brutal getötet. Sie war am Tag vor der Sendung von ihrer Tochter leblos in ihrem Haus in Spezzano di Fiorano gefunden worden. Schon früh vermuteten die Ermittler ein Verbrechen, und die Suche nach Carbone, der mit seiner Mutter zusammengelebt hatte, begann.
Man trat verwirrt und benommen vor Reporter
Doch Carbone war nach der Tat in die nahegelegene Stadt Pavullo geflüchtet, um Abstand zu gewinnen, wie er später im Interview erzählte. Erst, als er am Tag nach der Tat zum Haus zurückkehrte, traf die TV-Crew von Pomeriggio5 zufällig auf Carbone. Die hatte dort über den Fall recherchiert. Der Reporter traf ihn verwirrt und benommen vor dem Haus der Mutter an.
Auf die Frage, ob er Lorenzo sei, bestätigte er es und legte kurz darauf ein umfassendes Geständnis ab. In schockierenden Details schilderte Carbone, wie er seine Mutter zunächst mit einem Kissen, dann mit einer Kissenhülle und schließlich mit Schnüren erstickte. „Es wurde zu schwer für mich“, erklärte er dem Reporter.
Medien unter Beschuss: Sensation vor Moral?
Sofort nach dem Geständnis verständigten die Journalisten die Carabinieri, die wenig später eintrafen und Carbone festnahmen. Doch das Geschehen war bereits auf den Bildschirmen zu sehen. Der Sender Canale 5 zeigte nicht nur das schockierende Geständnis, sondern auch die Festnahme live im TV. Dieses Vorgehen sorgte für heftige Kritik. Besonders die Tatsache, dass der verwirrte Mann vor Millionen von Zuschauern befragt wurde, während die Polizei bereits unterwegs war, stieß auf breite Ablehnung.
Die Sendungsleiterin Myrta Merlino verteidigte ihre Entscheidung, das Interview auszustrahlen. Gegenüber dem „Corriere della Sera“ erklärte sie, dass sie nur wenige Minuten hatte, um zu entscheiden. „Ich habe die Carabinieri sofort informiert und ihre Erlaubnis erhalten, die Bilder zu senden“, sagte sie. Einige der brutalsten Details des Mordes wurden zwar herausgeschnitten, doch die Ausstrahlung der dramatischen Szene löste einen Sturm der Entrüstung aus.
Auf sozialen Netzwerken und in den Medien wurde die Entscheidung, das Geständnis und die Festnahme in dieser Weise zu präsentieren, heftig diskutiert. Kritiker wie der Journalist Ermes Antonucci bezeichneten es als „Tiefpunkt des Medienzirkus“. Gaia Tortora von TG, der Nachrichtensendung des italienischen Fernsehsenders La7, fügte hinzu: „Was heute passiert ist, zeigt, dass wir am Tiefpunkt der Ethik angekommen sind.“
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