Lange Haus-Sanierung

Mieter musste wegen Baulärm im Auto schlafen

Die Sanierung der Häuser sowie des Straßenbelags in der Nähe des Welser Bahnhofs sorgt bei den Mietern für großen Unmut.

(Bild: Markus Wenzel)

Sehr groß war die Vorfreude in der Welser Hofmannsthalstraße auf die dringend notwendige Sanierung des neunstöckigen Hochhaus-Traktes. Nach eineinhalb Jahren Baustelle überwiegt nun bei vielen der hundert Mieter aber die Enttäuschung. Sie mussten in dieser Zeit viele Unannehmlichkeiten hinnehmen. 

 „Wir wurden lange Zeit mit dem Beginn der Sanierungsarbeiten vertröstet. Dann tauchten plötzlich die Bauarbeiter auf und legten ohne Ankündigung wie wild los. Der Lärm war nicht zu ertragen, man konnte kein Gespräch mehr führen. Mein Mann arbeitet auch in der Nacht, er musste tagsüber im Auto schlafen“, so eine Bewohnerin.

Balkon ein Jahr lang nicht benutzbar
Eine Nachbarin fügt hinzu: „Wir konnten über ein Jahr den Balkon nicht benutzen. Unsere Fenster wurden mit Plastikfolien abgeklebt. Den gesamten Sommer konnten wir auch bei der größten Hitze nicht lüften.“ Und mehrmals sei in dem neunstöckigen Gebäude der Lift über mehrere Tage ausgefallen. „Besonders ärgerlich ist, dass es von der Welser Heimstätte keine Informationen gab. Das Einzige, was uns mitgeteilt wurde, waren die Mieterhöhungen – trotz Verlust der Lebensqualität“, so die beiden Damen.

Seit April 2023 wird das Hochhaus modernisiert. 

(Bild: Markus Wenzel)

Heimstätten-Vorstand Jörg Teufelberger kann den Ärger nur zum Teil nachvollziehen. „Wir haben vor Beginn der Arbeiten alle Mieter angeschrieben, einen Aushang angebracht und einen Info-Abend veranstaltet.“ Die Dauer der Baustelle von zwei Jahren sei für ein Hochhaus und ein Vorhaben mit einem Volumen von acht Millionen Euro durchaus üblich. „Eine Mietzinsminderung ist gesetzlich nicht möglich. Es steht sogar im Mietvertrag, dass eine Großsanierung geduldet werden muss.“