Monatelange Sperre

Flutkatastrophe: ÖBB stellen Fahrplan komplett um

Österreich
25.09.2024 15:11

Die ÖBB müssen den Fahrplan in ganz Österreich umstellen! Gründe sind zu wenige Züge und die monatelange Sperre der „neuen“ Weststrecke zwischen Wien und St. Pölten aufgrund der verheerenden Hochwasserschäden.

Am 10. Oktober soll der neue Fahrplan für den Personenverkehr in Kraft treten.

Dieser sei notwendig, da die Züge in einem Umlauf geplant seien und die Unwetter und dadurch notwendigen Reparaturen daher nicht nur Einfluss auf die Weststrecke hätten, erklärte ÖBB-Chef Andreas Matthä am Mittwoch im Ö1-„Mittagsjournal“.

Absperrung am Bahnhof Tullnerfeld (Bild: APA Pool/APA/HELMUT FOHRINGER)
Absperrung am Bahnhof Tullnerfeld
Am Montag besuchten einige ÖBB-Vorstände den Bahnhof Tullnerfeld, um sich ein Bild der aktuellen Lage zu machen.  (Bild: APA Pool/APA/HELMUT FOHRINGER)
Am Montag besuchten einige ÖBB-Vorstände den Bahnhof Tullnerfeld, um sich ein Bild der aktuellen Lage zu machen. 
(Bild: APA Pool/APA/HELMUT FOHRINGER)

Täglich nur 150 anstatt 550 Personen- und Güterzüge unterwegs
Über die „alte“ Weststrecke durch den Wienerwald fahren derzeit täglich eingleisig nur 150 anstatt 550 Personen- und Güterzüge.

Teilweise Umleitung des Güterverkehrs über Semmering und Pyhrn
Ein zweigleisiger Betrieb ist frühestens ab 10. Oktober möglich. Aufgrund der Sperre versucht die ÖBB Rail Cargo ihren Güterverkehr teils über den Semmering und Pyhrn umzuleiten.

Ganze Korridore nicht mehr befahrbar
Der internationale Güterverkehr ist laut Rail Cargo auch von den Hochwasserschäden in Polen, Tschechien, Rumänien, Ungarn und Italien (Emilia Romagna) „massiv betroffen“. Durch Überschwemmungen und Muren sind ganze Korridore nicht mehr befahrbar.

(Bild: APA Pool/APA/HELMUT FOHRINGER)

„Hunderte Züge stehen still, vor allem an den Grenzen gibt es kein Weiterkommen“, sagte die Sprecherin der ÖBB-Güterverkehrstochter Rail Cargo, Maria Magdalena Pavitsich, zur „Presse“ (Mittwochsausgabe). Der Rückstau und die Abfertigung des Güterverkehrs werde „deshalb noch einige Zeit in Anspruch nehmen“.

Massive Umsatzeinbußen
Bei der Raaberbahn Cargo, dem zweitgrößten Gütertransporteur auf der Weststrecke, bedeutet die Sperre um 60 Prozent weniger Umsatz pro Woche, hieß es gegenüber der „Presse“. Konkreter würden sich die Einbußen noch nicht beziffern. Die Wege der Kunden würden sich schnell verlagern.

Versorgung größerer heimischer Industriebetriebe gesichert
ÖBB-Chef Andreas Matthä sieht die Versorgung größerer heimischer Industriebetriebe trotz der Einschränkungen gesichert. „Die Warenversorgung Nord-Süd über den Pyhrn herauf, die funktioniert, das heißt die Versorgung der Voest (Stahlkonzern voestalpine, Anm.) ist soweit gesichert. Vom Norden herein über Polen brauchen wir auch noch Lösungen, aber das wird uns gelingen“, sagte er am Mittwoch im Ö1-„Mittagsjournal“.

ÖBB nicht gegen Schäden versichert
Der Hochwasserschaden am Bahnnetz in Österreich ist laut ÖBB aktuell noch schwer abzuschätzen. Matthä sprach allerdings von einem „mittleren dreistelligen Millionenbetrag“. Die ÖBB ist nicht gegen die Schäden versichert. „Darauf verzichtet die Republik Österreich als Eigentümerin“, schreibt der Standard (Mittwochsausgabe). Die jährlich zu zahlenden Versicherungsprämien wären jedenfalls höher und teurer als die Aufnahme neuer Staatsschulden durch die Bundesfinanzierungsagentur, die als Zuschuss an die ÖBB durchgereicht werden.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt