In 110 top ausgestattete Neubauwohnungen in Favoriten sollen Flüchtlinge einziehen. Anrainer befürchten Sicherheitsprobleme und fühlen sich übergangen und benachteiligt. Jetzt gab es eine erste kleine Protestaktion, die Unterschriftenaktion läuft weiter.
Am Mittwochmorgen hat vor der Favoritenstraße 185 im 10. Bezirk die erste Spontankundgebung stattgefunden. Etwa 30 Anrainer samt Tafeln (Aufschrift: „Mietwahnsinn für Wiener, Luxusbau für Asylanten!“) haben ihren Unmut kundgetan. Wie berichtet, sollen in den nagelneuen Wohnbau Flüchtlinge einziehen – in 110 top ausgestattete Wohnungen mit Küche, Klimaanlage und Balkon beziehungsweise Terrasse.
Bezirksbewohner befürchten Sicherheitsprobleme, zudem leben sie selbst oft in weniger glamourösen Unterkünften. Und fühlen sich benachteiligt. Mieter eines angrenzenden Gemeindebaus sammeln Unterschriften gegen das Projekt. Bis jetzt sind in zwei Tagen etwa 200 zusammengekommen.
Unterstützung von FPÖ
Die FPÖ unterstützt Proteste: „Während unzählige Wiener in verschimmelten Gemeindewohnungen leben müssen und nicht einmal neue Fenster bekommen, erhalten Asylanten, die hier noch keinen Tag gearbeitet haben, nagelneue Luxuswohnungen“, so der blaue Obmann Dominik Nepp.
Die Diakonie hat die Liegenschaft für 18 Monate angemietet. Gemeinsam mit dem Fonds Soziales Wien (FSW) sollen dort anerkannte Flüchtlinge und Familien fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden.
Die Freiheitlichen stellen eine gemeinderätliche Anfrage an Sozialstadtrat Peter Hacker. Die Mandatare wollen unter anderem wissen, ob und in welcher Höhe der Steuerzahler für dieses Projekt aufkommen muss. Sie wollen geklärt haben, wie viel Miete den Zuzüglern verrechnet wird (Sonderpreis?) und ob österreichische Staatsbürger, die ebenfalls auf günstigen Wohnraum angewiesen sind, nicht benachteiligt werden. Die Antworten sind sicher spannend, werden aber dauern.
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