Migrant verdächtig
Mord an Studentin sorgt für Empörung in Frankreich
In Frankreich ist am Freitag eine Pariser Studentin (19) nahe ihrer Universität ermordet worden. Der Verdächtige (22) kam wegen Pannen auf freien Fuß – was jetzt für Empörung im Land sorgt.
Die 19-jährige Philippine war von ihren Eltern am Freitag als vermisst gemeldet worden. Kurz darauf entdeckten Freundinnen, Freunde und Angehörige ihre Leiche, nachdem sie das Handy der Studentin geortet hatten. Sie war halb vergraben in einem Grüngebiet nahe der Universität.
Am Dienstagabend wurde schließlich ein Verdächtiger festgenommen – ein 22-jähriger verurteilter Vergewaltiger, der nach seiner Haftentlassung abgeschoben werden sollte. Stattdessen kam er wegen Pannen auf freien Fuß. Zunächst beantragte die falsche Behörde die dafür nötigen Papiere, dann ordnete ein Richter gar die vorzeitige Entlassung des Mannes aus der Abschiebehaft an. Die Vergewaltigung hatte sich im Jahr 2019 ereignet.
Hier sehen Sie ein Bild von dem Mordopfer.
Auflagen missachtet
An die Auflage, sich regelmäßig bei der Polizei zu melden, hielt sich der Verdächtige nicht. Er wurde nach der Tat in Genf gefasst. Die Ermordung der Studentin sorgt seit Tagen für Erschütterung, seit Dienstagabend ist der Fall auch zum Politikum geworden.
„Es liegt an uns, den öffentlichen Verantwortungsträgern, das Schicksal abzulehnen und unser Rechtssystem weiterzuentwickeln, um die Franzosen zu schützen“, sagte etwa der neue Innenminister Bruno Retailleau. „Wenn man jemanden in Haft hat, von dem man annehmen kann, dass er eine Bedrohung für die französische Gesellschaft darstellt, sollte man ihn nicht freilassen müssen, bevor man überhaupt die Gewissheit hat, dass er abgeschoben werden kann“, sagte Sozialistenchef Olivier Faure.
„Menschliche Bombe“
Drastischere Worte wählte der Vorsitzende des rechtsnationalen Rassemblement National, Jordan Bardella: „Unsere Justiz ist lax, unser Staat funktioniert nicht, unsere Politiker lassen die Franzosen mit menschlichen Bomben leben.“ Die Verwaltung und die Justiz würden bei Abschiebungen viel zu langsam arbeiten, sagte der sozialistische Ex-Präsident François Hollande.
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