Jener 14-Jährige, der seinen Bruder (36) im obersteirischen Kindberg brutal getötet hat, gibt sich bei der Tatrekonstruktion kooperativ und ruhig. Er soll seit Jahren unter Depressionen leiden.
Eineinhalb Wochen nach der entsetzlichen Bluttat im Kindberger Ortsteil Mürzhofen sorgte am Mittwoch erneut ein Polizeiaufgebot am Tatort für Aufsehen. Gegen 13.30 Uhr fuhr ein Fahrzeug der Justizwache in den Hof des Einfamilienhauses, streng von Uniformierten abgeschirmt.
Jener 14-Jährige, der hier am Montag letzter Woche seinen Bruder (36) brutal mit einer Deko-Axt getötet hatte (wir haben berichtet), musste zu einer Tatrekonstruktion noch einmal an den Ort des Schreckens zurückkehren. Flankiert von Justizwachebeamten und Kriminalisten marschierte der schmächtige und unscheinbare blonde Bursche ins Haus, wo er den Verlauf der Wahnsinnstat schilderte und nachstellte.
Tatwaffe gehörte dem Opfer
Nach einer guten Stunde war die Sache erledigt und der 14-Jährige wurde wieder in die Justizanstalt Leoben gebracht. Kurz darauf kam auch sein Anwalt, Raimund Schüller, aus dem Gebäude. „Mein Mandant war sehr gefestigt und hat mitgewirkt. Der Tatablauf scheint meines Erachtens geklärt zu sein“, schilderte der Wiener Strafverteidiger. Wie berichtet, soll das Opfer laut erstem Obduktionsbericht mit zumindest 17 Axthieben regelrecht hingerichtet worden sein. Die Tatwaffe dürfte dem Opfer gehört haben, der antike Waffen gesammelt haben soll.
Zwischen den Brüdern soll es schon lange Spannungen gegeben haben. „Mein Mandant gibt an, seit Jahren an Depressionen zu leiden. Er hat sich damit auch einmal seinem Bruder anvertraut, der das aber abgeschmettert hätte“, so der Anwalt.
Bei den Streitereien zwischen den Brüdern soll es vor allem um „lebensweisende Entscheidungen“ gegangen sein, etwa die Ausbildung und Lehre des 14-Jährigen. „Dabei gab es auch starken Druck. Das, gepaart mit den Depressionen, hat meines Erachtens zur Tat geführt“, meint der Jurist.
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