Beispiel aus OÖ

So verlieren Sie Geld an Finanz- und Lebenscoaches

Oberösterreich
25.09.2024 18:00

Eine Oberösterreicherin (45) tappte in die Online-Coaching-Falle um schönes Leben und leicht verdientes Geld. Doch jetzt ist sie Tausende Euro los und ist bei weitem kein Einzelfall! Die Polizei ist meist außen vor, da es kein echter Betrug ist und bei der Abzocke sind Konsumentenschützer auf das „Goodwill“ angewiesen.

Mehr als 200 Akten von abgezockten Landsleuten liegen bei der Arbeiterkammer Oberösterreich. Und hier kann man die Dunkelziffer von Betroffenen, die im Internet auf Trainer für ein besseres Leben oder Geldverdienen ohne Arbeit hereingefallen sind, gar nicht schätzen. Dass eine 45-Jährige aus dem Salzkammergut die Hälfte ihres investierten Geldes wieder zurückbekam, ist für die Konsumentenschützer ein „schöner Erfolg“. Denn man muss sich mit juristisch gut aufgestellten Internetplattformen aus Zypern herumschlagen, auf denen sich „jeder, der will, als Coach registrieren lassen kann“, erklärt Chef-Konsumentenschützerin Ulrike Weiß, die für die betroffene Salzkammergutlerin 4500 Euro Rückzahlung erwirken konnte.

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Auf diese Angebote fallen auch gestandene Leute rein. Man wird mit der Emotion gepackt, da wird der Wunsch stärker als der Verstand.

Ulrike Weiß, Leiterin des Konsumentenschutzes der Arbeiterkammer OÖ

Es wird der „Weg zum Reichtum“ verkauft
Die Frau war im Internet auf die Werbung eines Online-Coaches gestoßen, der sich rühmte, zu wissen, wie man durch richtiges Investieren vom Ersparten leben kann. „Anders als klassische Betrüger wollen diese Coaches aber kein Geld fürs Investieren, sondern sie verkaufen den Plan dahinter“, so Weiß darüber, dass diese perfide Abzocke rechtlich schwer zu fassen ist.

„Closer“ akzeptieren kein Nein
Hat man angebissen und interessiert sich dafür, gibt’s kostenlose Anrufe. Doch die kommen nicht vom Berater, sondern von sogenannten „Closern“, übersetzt „Abschließern“ – und die sind geschickt im Überreden. „Wer so einen Anruf bekommt, ist meist schon gefangen“, warnt die Konsumentenschützerin. Denn ein „Nein“ akzeptieren diese nicht, locken mit Ratenzahlungen und Versprechungen.

Viel Geld, wenig Gegenleistung
Doch als Gegenleistung fürs viele Geld bekommt man oft nur aussageschwache Unterlagen oder Videos geschickt. Im Fall der 45-Jährigen jedenfalls keine 11.000 Euro wert. Und es war auch kein Wegweiser für ein leichteres und finanziell sorgenfreies Leben, das Gegenteil passierte: Tausende Euro sind weg – das leicht verdiente Geld hatte der Coach und die Anbieterplattform.

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