Was am Mittwoch im Wiener Volkstheater begonnen hat, ist an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten. Das Festival nennt sich „Drei Tage für Österreich. Ultimative Feier der Demokratie (bevor’s zu spät ist)“ und endet mit einer großen Wahlparty – Besäufnis inklusive.
Worum es wirklich geht, zeigt ein „vom Reichsmusikministerium produzierter“ Video-Clip, der eine Brachial-Satire des aufkeimenden Rechtsextremismus sein will. Da tanzen, singen und saufen Hitler-Klone in NS-Monturen, der Theater-Intendant höchstpersönlich setzt sich als solcher in Szene.
Dieser überschäumende politische Aktivismus – und Veralberung des Nationalsozialismus – ist genau der Treibstoff, den Herbert Kickl dringend braucht. Damit katapultiert er sich geradewegs in die Opferrolle und mobilisiert noch mehr seiner Anhänger gegen „die bösen Linken“.
Textprobe gefällig? „Der Anschluss ist zum Greifen nah. Es riecht nach Umsturz, wunderbar! Der Kickl ist ein Ehrenmann, von dem Höcke noch was lernen kann.“ Einem Foto des FPÖ-Chefs wird schließlich die SS-Kappe aufgesetzt. Der Titelsong der Band „Die Hitlers“ ist eine Vertonung des FPÖ-Parteiprogramms, der Refrain geht dann so: „Euerrr Wille geschehe, Heim ins Rrreich!“
Gesetzt den Fall, sie erreichen ihr erklärtes Ziel und Herbert Kickl wird allen Umfragen zum Trotz am Sonntag doch nicht Erster, tanzen die Partygäste dann vor Begeisterung zur „Heim ins Rrreich!“-Hymne?
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