Nach der Ursache für die Bakterienbelastung im Klagenfurter Trinkwasser wird noch fieberhaft gesucht. Das Bundesheer kommt inzwischen mit einem Wassertank und einer Wasseraufbereitungsanlage, um die Klagenfurter zu versorgen.
Seit Freitag gilt die Empfehlung, das Klagenfurter Leitungswasser vor dem Genuss abzukochen. Trinkwasser wird auch verteilt, teils in für Milch erzeugten Tetrapackerln. „Von Berglandmilch haben wir heute 8800 Liter Wasser in Tetrapackerln verteilt. Morgen kommen noch einmal 20.000 Packerln“, so Wolfgang Germ, der als Einsatzleiter des Einsatzstabes fungiert. „Es ist ein Einsatzstab, kein Krisenstab. Weil wir haben keine Krise, denn wir haben genug Wasser. Man muss es halt derzeit abkochen.“
Bundesheer rückt an
Donnerstag teilt das Bundesheer Wasser aus einem zertifizierten Container aus, Freitag kommt die Wasseraufbereitungsanlage des Heeres, die bis jetzt beim Hochwasser in Niederösterreich im Einsatz war, so Oberst Thomas Enenkel: „Die Anlage kann pro Stunde 10.000 Liter aufbereiten.“
Inzwischen wird das gesamte System gespült. „Im Westen von Klagenfurt waren die Bakterienwerte etwas mehr erhöht. Das nachkommende Wasser ist aber gut. Also spülen wir das System. Es geht um 900 Kilometer Wasserleitungen und 50.000 Anschlüsse“, so Stadtwerke-Vorstand Erwin Smole. Im Norden der Landeshauptstadt dürfte das Trinkwasser zuerst wieder freigegeben werden – doch wann das sein wird, ist unklar.
Auf Hochtouren laufe auch weiterhin die Suche nach der Ursache. Die 1550 Hydranten sind derzeit gesperrt, alle Rohrbrüche der jüngsten Zeit und die Baustellen werden geprüft. Täglich werden 20 Wasserproben genommen, täglich liegen 20 Analysen vor – jedoch brauchen die Kulturen im Wasser 48 Stunden, um zu wachsen, um überhaupt eine Aussage treffen zu können.
48 Stunden brauchen die Bakterienkulturen, um zu wachsen. Erst dann kann eine Probe ein Ergebnis zeigen. Daher ist der Zeithorizont, wann das Trinkwasser wieder bedenkenlos zu verwenden ist, nicht abschätzbar.
Amtsärztin Nadja Ladurner
Hauptsächlich vulnerable Personen sollen sich schützen
„Gesunde Menschen werden kein Problem haben, wenn sie das Wasser derzeit trinken, aber vulnerable Personen sollten sich schützen. Daher gilt weiterhin: Wasser vor dem Trinken abkochen. Beim Zähneputzen oder Duschen kann nichts passieren. Hat jemand großflächige Wunden, ist das Immunsystem schon damit beschäftigt und sollte nicht auch noch Bakterien über in die Wunde bekommen“, so Nadja Ladurner von der Gesundheitsbehörde.
Bürgermeister Christian Scheider betonte am Mittwoch, alle öffentlichen und privaten Kindergärten, Schulen, Heime und andere Institutionen würden mit Wasser versorgt werden, jeder Klagenfurter könnte Wasser am Messeparkplatz oder bei den Stadtwerken holen.
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