An jeder Straßenecke lachen sie uns gegenwärtig entgegen: die Kandidaten der wahlwerbenden Parteien. Und zumeist sind es weniger die Slogans der Wahlplakate als vielmehr die Physiognomien der jeweiligen Politiker, welche uns zu positiver Stimmabgabe bewegen sollen. Sympathisch oder weniger sympathisch, das ist hier die Frage.
EINERSEITS gilt sogenanntes „Body Shaming“, also auch die Beurteilung von Politikern nach ihrem Äußeren, als grober Verstoß gegen die Political Correctness.
Charakter bestimmt Wirkung
ANDERERSEITS stimmt das, was Roland Girtler, Altmeister der qualitativen Sozialforschung, einmal feststellte: In der Jugend bekommt jedermann sein Antlitz vererbt, gewissermaßen vom lieben Gott oder eben der Erbmasse bestimmt. Spätestens aber ab einem Alter von etwa 40 ist jeder für sein Gesicht selbst verantwortlich. Soll heißen, dann bestimmt der Charakter Ausdruck und Wirkung des Antlitzes.
Wenn also der ÖVP-Chef auf den Wahlplakaten staatsmännisch in die Ferne blickt, will er sich ein wenig künstlich als Visionär zeigen. Der SPÖ-Spitzenkandidat wohlfrisiert mit Schmollmündchen würde optisch gerne in Kreiskys Fußstapfen treten. Der blaue Frontmann gibt den unerbittlichen Asketen im Kampf gegen das Establishment. Die Neos-Chefin im Habitus der politischen Vorzugsschülerin. Und der grüne Altmeister mit deutlichen Verschleißspuren.
Und immer stellt sich die Frage, wer wirkt sympathisch und glaubwürdig.
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